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Hoffnung auf Wetterwechsel Feuerwehr hält Brandstiftung am Brocken für möglich

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Ein Löschflugzeug fliegt über dem Königsberg durch dichte Rauchwolken und wirft dabei Wasser ab.

Ein Löschflugzeug fliegt über dem Königsberg durch dichte Rauchwolken und wirft dabei Wasser ab.

(Foto: picture alliance/dpa | Matthias Bein)

Im Harz lodert ein Großbrand in der Nähe des Brockens. Feuerwehren und Löschflugzeuge kämpfen seit Freitag gegen die Flammen. Die Einsatzleitung hält Brandstiftung für möglich, ist aber zuversichtlich: "Heute machen wir den Deckel drauf."

Der Waldbrand am Brocken ist womöglich absichtlich verursacht worden. Dafür gebe es Hinweise, sagte der zuständige Kreisbrandmeister, Kai-Uwe Lohse, der Lokalzeitung "Volksstimme". Das Feuer sei an mehreren Stellen ausgebrochen und habe sich erst im Verlauf zu einer mehr als einen Kilometer langen und 200 Meter breiten Feuerfront vereint. "Ich halte Brandstiftung nicht für ausgeschlossen", erklärte Lohse.

Der Waldbrand war am Freitagnachmittag ausgebrochen. Der Feuerwehr zufolge wurden anfangs acht Feuerstellen identifiziert. Endgültig kann die Brandursache erst bestimmt werden, wenn das Feuer gelöscht ist. "Erst dann kann gemessen und untersucht werden", erklärte Lohse. Zuvor hatte sich der Harzer Nationalparkchef Roland Pietsch zu Wort gemeldet und darauf verwiesen, dass eine Brandstiftung an den verschiedenen Feuerstellen "aufgrund der Unzugänglichkeit des Geländes" unwahrscheinlich sei.

"Heute machen wir den Deckel drauf"

Nach einer nächtlichen Unterbrechung wurden die Löschflüge über dem Nationalpark Harz inzwischen wieder aufgenommen. Am Morgen seien zunächst zwei Löschflugzeuge gestartet, informiert der Landkreis auf seiner Facebook-Seite. Ab dem Mittag sollen vier Löschhubschrauber der Bundeswehr die Löscharbeiten unterstützen. "Heute machen wir den Deckel drauf", erklärte Lohse auf Facebook-Seite des Landkreises. Das Motto laute "viel Wasser".

Außerdem hoffen die Einsatzkräfte auf einen Wetterumschwung. Für Sonntagabend werden Regenfälle von 25 bis 40 Liter pro Quadratmeter in der Region vorhergesagt. Am Samstag waren zusätzlich zu den Löschflugzeugen und Hubschraubern rund 250 Brandbekämpfer am Boden im Einsatz. Dem Löschwasser wurde laut der Einsatzleitung ein chemischer Zusatz beigemengt, ein sogenanntes Retardant. Er verhindere das Entflammen von Flächen und sei bei Waldbrandeinsätzen international "bereits Standard", hieß es.

Brockengebiet für Zivilisten gesperrt

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Das Feuer war am Freitag am Königsberg ausgebrochen, einer Nebenkuppe des Brockens, und breitete sich auf eine Länge von rund 1000 Metern aus. Das Gebiet ist derzeit für Zivilisten gesperrt. Anwohner von Braunlage, Torfhaus und dem Gebiet rund um die B4 sind gebeten, wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Am Freitag mussten rund 500 Menschen mit Bussen vom Brocken evakuiert werden. Die Harzer Schmalspurbahnen haben den Zugverkehr zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken bis mindestens einschließlich Sonntag eingestellt.

Quelle: ntv.de, chr/rwe/dpa

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