150 Stöße in Region gemessen Heftigste Erdbeben seit 40 Jahren erschüttern Neapel
21.05.2024, 11:24 Uhr Artikel anhören
Menschen versammeln sich am Montagabend in einer sicheren Gegend auf der Straße an der Strandpromenade zwischen Neapel und Pozzuoli.
(Foto: IMAGO/ZUMA Press)
In jüngster Zeit sorgt die zunehmende vulkanische Aktivität unter den Phlegräischen Feldern immer wieder für Erderschütterungen in der Region Neapel. Nun kommt es dort zu den heftigsten Beben seit Jahrzehnten. Größere Schäden sollen aber nicht entstanden sein.
Die Region rund um die italienische Großstadt Neapel ist von heftigen Erdbeben erschüttert worden. Zwischen Montagabend und dem frühen Morgen wurden in den sogenannten Phlegräischen Feldern, einer riesigen aktiven Vulkanregion westlich des Vesuvs, etwa 150 Erdstöße gemessen, wie das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) mitteilte.
Größere Schäden wurden nach Angaben der Behörden bislang nicht gemeldet, allerdings seien die Bewohner der betroffenen Gebiete in Panik geraten. Ein Beben der Stärke 4,4 wurde laut INGV am Montagabend in einer Tiefe von 2,5 Kilometern registriert. Davor habe es bereits Erdbeben der Stärke 3,5 gegeben, dem Dutzende von Nachbeben gefolgt seien. Laut Mauro Di Vito vom INGV handelte es sich dabei um die heftigsten Erdstöße seit 40 Jahren.
Das Institut teilte mit, dass es zu weiteren Beben einer ähnlichen Stärke kommen könne. Rettungsdienste in der Region meldeten Risse an Gebäuden und herabgefallene Teile.
Ein Amateurvideo aus der Stadt Pozzuoli zeigte, wie durch die Erschütterungen in einem Supermarkt Flaschen aus den Regalen fallen und über den Boden rollen. Die Schulen in der Stadt blieben geschlossen. Als Anlaufstelle für verängstigte Einwohner wurden Notunterkünfte eingerichtet, wie Bürgermeister Luigi Manzoni bei Facebook mitteilte.
Die Phlegräischen Felder liegen zwischen den süditalienischen Städten Pozzuoli und Neapel. In jüngster Zeit hatte dort eine zunehmende vulkanische Aktivität durch aus dem Magma freigesetzte Gase für Unruhe bei den Bewohnern gesorgt. Experten halten einen Vulkanausbruch in naher Zukunft allerdings für unwahrscheinlich.
Quelle: ntv.de, lar/AFP