Nach Missbrauchsvorwürfen Hengsbach-Denkmal in Essen abgebaut
25.09.2023, 09:32 Uhr Artikel anhören
Die Hengsbach-Statue der Bildhauerin Silke Rehberg war 2011 enthüllt worden.
(Foto: IMAGO/snowfieldphotography)
Vor knapp einer Woche werden Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbenen Essener Kardinal Franz Hengsbach öffentlich. Daraufhin verlangen Betroffenenvertreter und Maria 2.0. die Entfernung seiner Statue. Dieser Forderung wird nun nachgekommen.
Das Denkmal des unter Missbrauchsverdacht stehenden Kardinals Franz Hengsbach ist abgebaut worden. Monteure lösten die Halterung des Denkmals und ein Kran hievte die Statue auf einen Lastwagen.
Vor knapp einer Woche hatte das Bistum Essen mitgeteilt, dass der Verdacht bestehe, Hengsbach könnte 1954 in seiner Zeit als Weihbischof in Paderborn eine 16-Jährige sexuell missbraucht haben. Zudem meldete eine weitere betroffene Person, die anonym bleiben will, im Oktober 2022 einen sexuellen Übergriff durch Hengsbach aus dem Jahr 1967.
Betroffenenvertreter und die Reforminitiative Maria 2.0 hatten danach die Entfernung der überlebensgroßen Statue des Geistlichen gefordert. Missbrauchsopfer hatten eine Mahnwache vor der Hengsbach-Skulptur abgehalten. Die Statue der Bildhauerin Silke Rehberg war im Herbst 2011 enthüllt worden.
Hengsbach hatte das Bistum Essen 1958 begründet und bis zu seinem Tod 1991 geleitet. Zuvor war er Weihbischof in Paderborn. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, wäre Hengsbach der erste höchstrangige katholische Geistliche, dem eigener Missbrauch nachgewiesen wird. Das Bistum Essen bezeichnete die Vorwürfe gegen ihn als "gravierend".
Quelle: ntv.de, lar/dpa