Schlimmer als im Jahr zuvor Hier verplempern Pendler am meisten Zeit im Stau
07.01.2025, 06:53 Uhr Artikel anhören
Wer hierzulande Auto fährt, braucht gerade in vielen Städten Geduld: Denn die Zeit, die Pendler im Stau verbringen, steigt weiter an. Am schlimmsten trifft es Autofahrer in Düsseldorf, verglichen mit dem Ausland steht Deutschland aber noch gut da.
Ein durchschnittlicher Pendler in Deutschland hat im vergangenen Jahr 43 Stunden im Stau gestanden. Einer Auswertung des Verkehrsdaten-Dienstleisters Inrix zufolge lag der Zeitverlust somit 3 Stunden höher als im Vorjahr.
Am schlimmsten trifft es die Autofahrer in Düsseldorf, das mit einem Zeitverlust von 60 Stunden und einem Zuwachs von 22 Prozent erstmals an der Spitze des deutschen Stau-Rankings steht. Als Ursache verweisen die Studienautoren unter anderem auf "zahlreiche Baustellen auf stark befahrenen Autobahnabschnitten rund um Düsseldorf, wie der A46 und der A59".
Hinter der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen folgen Berlin, das 2023 noch auf Platz eins war, und Stuttgart mit jeweils 58 Stunden Zeitverlust, sowie Köln (56) und München (55). Der staureichste Straßenabschnitt Deutschlands lag in Duisburg auf der A3 in nördlicher Richtung vom Stockweg zur A40.
Istanbul steht ganz vorn
Weltweit steht erstmals Istanbul mit einem durchschnittlichen Zeitverlust von 105 Stunden auf Platz eins, gefolgt von New York und Chicago (je 102 Stunden). London landet als erste europäische Stadt mit 101 Stunden dahinter. In Paris stehen Autofahrer im Schnitt 97 Stunden im Stau - weltweit bedeutet das Platz sechs. "Im Vergleich zu anderen großen urbanen Zentren in Amerika und Europa kommen deutsche Pendler (...) sogar noch relativ zügig ans Ziel", teilte Inrix mit.
In 53 von 73 untersuchten Gebieten in Deutschland sowie in 69 der 100 weltweit am stärksten betroffenen Städte nahmen die Verzögerungen im Vergleich zum Vorjahr zu. "Die Ergebnisse für 2024 verdeutlichen, dass das Verkehrswachstum weltweit ungebremst ist, während die Infrastruktur vieler Städte an ihre Grenzen stößt", sagte Bob Pishue von Inrix. Langfristig werde es entscheidend sein, "den Verkehr effizient zu lenken und innovative Mobilitätsstrategien voranzutreiben".
Einen sprunghaften Anstieg gab es im vergangenen Jahr bei den Fahrten in die Innenstadt. In Hamburg etwa lag das Plus bei 31, in Berlin bei 27 und in Frankfurt bei 26 Prozent. "Das spricht dafür, dass die Arbeitnehmer wieder ins Büro zurückkehren und die Innenstädte sich fast wieder von der Covid-19-Pandemie erholt haben."
Quelle: ntv.de, ghö/dpa