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Verkehrschaos in Wien Zwei Menschen ertrinken in Niederösterreich

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Die Hochwasserlage in Österreich bleibt angespannt. Während die Pegelstände in der Hauptstadt Wien zurückgehen, bereiten sich die Menschen in der umliegenden Region auf erneut massive Regenfälle vor. Zwei weitere Menschen sterben.

In Österreich sind zwei weitere Menschen durch die schweren Überschwemmungen ums Leben gekommen. Die beiden Männer im Alter von 70 und 80 Jahren wurden in der Nacht im Bundesland Niederösterreich tot aufgefunden, wie die Polizei mitteilte. Sie waren demnach in zwei verschiedenen Dörfern von den steigenden Wassermassen in ihren Häusern eingeschlossen worden und ertrunken. Am Sonntag war in Niederösterreich bereits ein Feuerwehrmann bei Auspumparbeiten ums Leben gekommen.

Niederösterreich war zuvor zum Katastrophengebiet erklärt worden. Bis Dienstag werden in dem östlichen Bundesland bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet, wie es von einem Vertreter der Landesregierung hieß. Laut den Wetterfachleuten des Senders ORF sind von Tirol bis ins östliche Österreich an manchen Orten auch noch größere Mengen möglich.

Die Hauptstadt Wien, die von Niederösterreich umgeben ist, war weiterhin von massiven Problemen im öffentlichen Verkehr betroffen - obwohl die Wasserstände zurückgingen. Die meisten U-Bahnlinien in der Zwei-Millionen-Stadt fuhren zu Beginn der Arbeitswoche nur auf Teilstrecken. Das staatliche Bahnunternehmen ÖBB führt derzeit keine Züge auf den südlichen und westlichen Verbindungen von und nach Wien.

Zudem müssen Dutzende Passagiere auf einem Schweizer Flusskreuzfahrtschiff auf der Donau in Wien verharren. Die rund 100 Passagiere und etwa 40 Crew-Mitglieder dürfen die am Ufer festgezurrte "Thurgau Prestige" derzeit nicht verlassen, wie der Schweizer Sender SRF unter Berufung auf das Reiseunternehmen Thurgau Travel berichtete. Von Bord kämen die Schiffsgäste nicht mehr, weil der Steg zum Pier überflutet sei.

Medienberichten zufolge sind auch weitere Kreuzfahrtschiffe in Wien gestrandet. Laut Thurgau Travel entscheiden die örtlichen Behörden darüber, ob und wann die Schiffsgäste von Bord gehen können. Gemäß Passagier-Aussagen wurde ihnen laut SRF mitgeteilt, dass sie noch bis mindestens Dienstag auf dem Schiff ausharren müssten. Die "Thurgau Prestige" sollte von Linz nach Budapest und zurück fahren und hält nun bis auf Weiteres in Wien.

Feuerwehrmann gestorben

Ein Dammbruch in St. Pölten setzte Dutzende Häuser unter Wasser.

Ein Dammbruch in St. Pölten setzte Dutzende Häuser unter Wasser.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im besonders stark betroffenen Niederösterreich sind am Wochenende nach Angaben der Einsatzkräfte mehrere Hundert Menschen aus dem Hochwasser gerettet worden. In St. Pölten brach ein Damm und setzte einige Dutzend Häuser unter Wasser. Die Gemeinde richtete Notunterkünfte ein. "Dies ist eine Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben", sagte Niederösterreichs Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner am Spätnachmittag. Nach Angaben der österreichischen Zeitung "Der Standard" mussten bis zum späten Sonntagabend 304 Menschen im Bezirk St. Pölten gerettet werden.

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Am Stausee Ottenstein am Fluss Kamp waren Hochwasserklappen geöffnet worden, um einen Teil der Wassermassen kontrolliert ablaufen zu lassen. Wasserfontänen stürzen seitdem die Staumauer hinunter. Im Unterlauf des Kamps steigt dadurch der Pegelstand weiter und Straßen und Wiesen werden überschwemmt.

In Niederösterreich waren mehr als 25.000 Einsatzkräfte unterwegs, unterstützt von rund 1.000 Soldatinnen und Soldaten. Das Militär transportierte bis zum Einbruch der Dunkelheit mit einem Black-Hawk-Hubschrauber große Säcke mit Sand und Kies, um undichte Stellen an Dämmen abzudichten.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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