Panorama

Lernergebnisse klar schlechter IFO: Schwache Bildungsleistung gefährdet Wohlstand

Fehlt den Schülern der Inhalt von nur einem Drittel eines Schuljahres, fällt ihr Erwerbseinkommen laut IFO-Institut im Durchschnitt um drei Prozent.

Fehlt den Schülern der Inhalt von nur einem Drittel eines Schuljahres, fällt ihr Erwerbseinkommen laut IFO-Institut im Durchschnitt um drei Prozent.

(Foto: picture alliance/dpa)

In der neusten IQB-Bildungsstudie kann nur Hamburg sein Bildungsniveau halten, alle anderen Bundesländer stehen schlechter da als zuvor. Das IFO-Institut ist deshalb besorgt und betont die Auswirkungen auf den langfristigen Wohlstand in Deutschland. Der könnte nämlich spürbar sinken.

Das IFO-Institut hat vor langfristigen Wohlstandseinbußen wegen der hohen Lernrückstände bei deutschen Grundschülern gewarnt. Es habe noch nie einen solchen Rückgang bei den Lernergebnissen gegeben, wie IFO-Bildungsexperte Ludger Wößmann erklärte mit Blick auf die jüngste IQB-Studie.

Der Lernverlust von einem Drittel Schuljahr gehe über das gesamte Berufsleben gerechnet im Durchschnitt mit rund drei Prozent geringerem Erwerbseinkommen einher, sagte Wößmann weiter. Für die Volkswirtschaft insgesamt könnte das zu einem um durchschnittlich 1,5 Prozent niedrigeren Bruttoinlandsprodukt über den Rest des Jahrhunderts führen.

Der Rückgang bei den neuen Ergebnissen des Bildungstrends des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) sei nur zum Teil ein Resultat der Corona-Pandemie und bilde zum Teil auch einen schon länger anhaltenden Abwärtstrend ab.

Auswirkung von Bildung bestens erforscht

"Diese riesigen Lernrückstände werden nicht einfach weggehen. Sie werden hohe Folgekosten haben, wenn wir nicht umgehend gegensteuern. Wir müssen als Gesellschaft unbedingt darauf achten, dass sich die Lernergebnisse der Kinder und Jugendlichen verbessern", sagte Wößmann. Der Schulbesuch und der Erwerb von Kompetenzen hätten einen positiven Einfluss auf den Wohlstand der Schüler und der Gesellschaft. Dieser Zusammenhang sei von der Wirtschaftsforschung so gut belegt wie kaum etwas anderes.

Einzig das Bundesland Hamburg habe das Niveau im Zehn-Jahres-Vergleich halten konnte. Wößmann vermutet, dass dies mit Hamburgs regelmäßigen Leistungstests und einer Strategie der datengestützten Verbesserungen zu tun habe. "Dies sollte ein Vorbild für die anderen Bundesländer und für Deutschland insgesamt sein", so Wößmann.

Quelle: ntv.de, als/DJ

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