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Marathon belastet zusätzlich Berliner Flughafen kämpft weiter mit Folgen von Cyberattacke

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(Foto: picture alliance/dpa)

Nach einem Cyberangriff kämpfen Flughäfen wie Berlin, Brüssel und London weiter mit Störungen. Am Berliner BER sorgt zudem ein Ansturm von Marathonläufern für Druck auf das System. Die angegriffene Firma stellt ein erlösendes Update in Aussicht.

Nach einem Cyberangriff müssen sich Passagiere am Berliner Flughafen (BER) auch zum Wochenstart teils auf längere Wartezeiten einstellen. An einigen Schaltern bildeten sich bereits am frühen Morgen erste Schlangen, sagte ein Flughafen-Sprecher. Verspätungen und Flugausfälle als Folge des Cyberangriffs gab es zunächst nicht. Das könne sich im Laufe des Tages aber noch ändern, hieß es.

Wegen der Rückflüge Tausender Marathonläufer rechnete der Berliner Flughafen mit einem deutlich höheren Passagieraufkommen am Montag. Mit 95.000 Passagieren würden viel mehr Menschen erwartet als an einem normalen Montag - mit 75.000 bis 85.000. Fluggäste werden weiterhin gebeten, online einzuchecken und ihr Gepäck nach Möglichkeit selbstständig an den Automaten aufzugeben.

Ziel des Cyberangriffs war eine externe Firma, deren Computerprogramme beim Einchecken helfen. Die Firma teilte mit, man befinde sich in den letzten Zügen der nötigen Updates, die das System wieder voll funktionsfähig machten.

Kein anderer deutscher Flughafen betroffen

Ebenfalls betroffen sind Flughäfen in Dublin, Brüssel und London. Auch dort bekommen Passagiere die Auswirkungen des Cyberangriffs noch Tage später zu spüren. Der Flughafen Brüssel etwa hat die Fluggesellschaften nach eigenen Angaben gebeten, die Hälfte der am Montag geplanten Abflüge zu streichen. Gäste werden aufgefordert, zwei bis drei Stunden vor Abflug zum Flughafen zu kommen.

In London Heathrow hatten die Flughafenmitarbeiter noch am Sonntag alle Hände voll zu tun, um zu einem normalen Flugbetrieb zurückkehren zu können. Noch am Nachmittag wies der Airport Passagiere auf seiner Website darauf hin, dass die Arbeiten zur Behebung des Störfalls beim Check-in anhielten. Der Großteil der Flüge könne aber wieder nach Plan stattfinden.

Der ebenfalls betroffene Flughafen der irischen Hauptstadt Dublin teilte am Sonntag mit, weiter an der Bewältigung der durch die technische Störung hervorgerufenen Probleme zu arbeiten. Bis in die Mittagsstunden hinein seien 13 Flüge gestrichen worden.

Der IT-Dienstleister Collins Aerospace war am Freitagabend zur Zielscheibe eines Cyberangriffs geworden. Die Hintergründe des Cyberangriffs sind weiterhin unklar. Wegen der Attacke meldeten die Flughäfen Berlin, Brüssel, Dublin und London Heathrow Probleme bei der Passagierabfertigung, wie die Flugsicherungs-Dachorganisation Eurocontrol mitteilte. Die anderen großen deutschen Flughäfen waren nicht betroffen.

Quelle: ntv.de, lwe/dpa

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