Drei Monate in Hand von Piraten Indische Marine befreit gekapertes Schiff
17.03.2024, 02:39 Uhr Artikel anhören
Crewmitglieder werden von der "MV Ruen" evakuiert, nachdem die Piraten sich ergeben haben.
(Foto: via REUTERS)
Der indischen Marine ist ein Schlag gegen die Piraterie gelungen: Nach mehrtägiger Verfolgung kann ein Kriegsschiff einen gekaperten Frachter stoppen und die Crew befreien. Die Männer waren fast drei Monate lang in der Gewalt der Entführer.
Die indische Marine hat nach eigenen Angaben die Besatzung eines Frachtschiffes befreit, das vor knapp drei Monaten von somalischen Piraten gekapert worden war. 35 Piraten hätten sich ergeben, 17 Besatzungsmitglieder seien unverletzt gerettet worden, teilte die indische Marine auf X mit. Das Schiff "MV Ruen" sei im Arabischen Meer rund 2600 Kilometer von der indischen Küste entfernt abgefangen und zum Anhalten gezwungen worden. Es sei auch nach illegalen Waffen, Munition und Schmuggelware durchsucht worden. Entführt worden war der Frachter, der unter maltesischer Flagge fuhr, bereits am 23. Dezember.
Ein Kriegsschiff habe die Piraten 40 Stunden lang verfolgt und den gekaperten Frachter schließlich gestoppt. Die Piraten hätten zunächst auf das Kriegsschiff geschossen, bevor sie sich nach Gegenwehr der indischen Schiffsbesatzung ergeben hätten, hieß es. An Bord der "Ruen" waren sieben Crewmitglieder aus Bulgarien, neun aus Myanmar und ein Angolaner.
An der Küste vor dem Krisenstaat Somalia gab es früher häufig Piratenangriffe. Die Attacken gingen aber deutlich zurück, seit dort 2008 die EU-Mission "Atalanta" zur Bekämpfung der Piraterie begann. Allerdings berichtete das IMB-Meldezentrum für Piraterie zuletzt auch von einem weiteren Fall, in dem am 14. Dezember ein Frachter gekapert und nach Somalia gesteuert wurde. Ende Januar hatte die indische Marine nach eigenen Angaben innerhalb von 36 Stunden die Besatzungen von zwei Fischerbooten aus der Hand somalischer Piraten befreit.
Somalia liegt am Horn von Afrika gegenüber vom Jemen. Die Gefahren in der Region haben stark zugenommen. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit Beginn des Gaza-Krieges immer wieder Schiffe im Roten Meer an, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Für den Welthandel ist das Rote Meer einer der wichtigsten Schifffahrtswege, weil es das Mittelmeer über den Suezkanal in Ägypten mit dem Indischen Ozean verbindet. Die indische Marine hatte zuletzt nach den Angriffen ihre Präsenz in der Region verstärkt.
Quelle: ntv.de, ino/dpa