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Fünf Feuer nahe Jerusalem Italien und Kroatien helfen Israel im Kampf gegen Waldbrände

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Die Feuerwehr muss mit fünf Brandherden rund um Jerusalem kämpfen.

Die Feuerwehr muss mit fünf Brandherden rund um Jerusalem kämpfen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Rund um die israelische Hauptstadt Jerusalem brechen fünf Waldbrände aus. Trockenheit und Wind begünstigen deren Ausbreitung. Feuerwehr und Militär sind im Großeinsatz. Hilfe soll auch aus Italien und Kroatien kommen. Allerdings wird auch die Polizei aktiv - sie nimmt einen mutmaßlichen Brandstifter fest.

Wegen Waldbränden der höchsten Warnstufe nahe Jerusalem hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu internationale Unterstützung angekündigt. Drei Flugzeuge aus Italien und Kroatien würden "so bald wie möglich in Israel eintreffen", um die Feuerwehr und das Militär im Kampf gegen die Flammen zu unterstützen, erklärte Netanjahu. Israels Außenministerium hat zudem Griechenland, Zypern und Bulgarien um Hilfe gebeten.

Schwere Waldbrände toben im Umkreis von Jerusalem. Zahlreiche Feuerwehr- und Rettungskräfte waren nach eigenen Angaben im Einsatz, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Die zentrale Schnellstraße zwischen Tel Aviv und Jerusalem wurde im Bereich der Brände gesperrt. Auf Videos war zu sehen, wie Menschen wegen des dichten Rauchs auf der Straße aus ihren Autos flüchteten und diese stehen ließen.

Nach Angaben des Rettungsdiensts Magen David Adom sind Hunderte Zivilisten durch die Brände gefährdet. Mindestens 22 Menschen seien behandelt worden. Zwölf von ihnen hätten ins Krankenhaus gebracht werden müssen, die meisten wegen Rauchvergiftungen. Auch zwei schwangere Frauen seien unter den Verletzten. Die israelische Feuerwehr kämpft Berichten zufolge derzeit an fünf Brandherden in der Umgebung von Jerusalem. Die Alarmstufe sei auf die höchste Stufe angehoben worden. Es mussten demnach mindestens fünf Gemeinden rund 30 Kilometer westlich von Jerusalem evakuiert werden.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz erklärte die Situation zum "nationalen Notstand" und wies das Militär an, die Feuerwehr zu unterstützen. "Alle verfügbaren Kräfte müssen mobilisiert werden, um Leben zu retten und die Brände unter Kontrolle zu bringen", erklärte Katz. Laut Israels Generalstabschef Ejal Zamir seien bereits einige Kräfte des Militärs vor Ort im Einsatz. Israels Polizei zufolge sind unterdessen auch im Süden des Landes Brände ausgebrochen. Medien zufolge ist die Feuerwehr auch in Nordisrael nach dem Ausbruch von Waldbränden im Einsatz. Berichte über Verletzte gibt es im Norden und im Süden bisher nicht.

Berichte über Aufrufe zu Brandstiftungen

Israels Polizei teilte mit, ein Anwohner aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems sei wegen mutmaßlicher Brandstiftung auf einem Feld im Süden der Stadt festgenommen worden. Er habe zunächst versucht zu fliehen. Israelischen Medien zufolge gab es weitere Festnahmen. In den sozialen Medien gab es einzelne Aufrufe in arabischer Sprache zur Brandstiftung in Israel.

In den Wäldern rund um Jerusalem kommt es immer wieder zu Bränden. Wegen starker Winde sollen nach Medienberichten die diesjährigen Feiern zum israelischen Unabhängigkeitstag eingeschränkt werden, die am Abend beginnen sollten.

Anwohner des Gazastreifens berichteten, starker Wind habe Zelte von Vertriebenen aus dem Boden gerissen. Feuer seien aber bislang in dem Gebiet nicht ausgebrochen.

Nach Angaben des israelischen Wetterdienstes soll der Wind noch bis Mitternacht anhalten, die Gefahr einer Ausbreitung der Brände sei deshalb weiterhin hoch. Den Angaben nach ist vor allem das Zentrum des Landes, darunter die Gegend um Jerusalem, betroffen. Dort werden Windböen von 60 bis 70 Kilometer pro Stunde erwartet.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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