Eine Sommerparty am Berliner Schlachtensee endet für eine Jugendliche im vergangenen Jahr verheerend: Zwei junge Männer ziehen die 14-Jährige in ein Gebüsch, anschließend wird sie vergewaltigt. Im Januar startet der Prozess gegen die Täter - überraschend früh fällen die Richter nun ihr Urteil.

Im Prozess um die Vergewaltigung einer 14-Jährigen am Berliner Schlachtensee ist das Urteil gefallen. Das Landgericht Berlin verurteilte einen 19-Jährigen zu einer Jugendstrafe von drei Jahren, er wurde der Vergewaltigung für schuldig befunden. Ein mitangeklagter 18-Jähriger erhielt wegen des sexuellen Übergriffs eine Bewährungsstrafe von neun Monaten. Außerdem muss er ein soziales Einzeltraining absolvieren, um zu "lernen, straffrei zu leben", wie der "Tagesspiegel" berichtet. Demnach müssen die beiden jungen Männer dem Opfer zusätzlich insgesamt 5000 Euro zahlen.

Das Gericht ging im Fall des 19-Jährigen mit der Strafe deutlich über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus, wie der "stern" berichtet. Demnach hatte die Anklage eine zweijährige Bewährungsstrafe beantragt. Der Prozess startete Mitte Januar und war ursprünglich bis in den April terminiert. Das Gericht kam damit schneller als erwartet zu einem Urteil. Da es sich bei den Männern zum Tatzeitpunkt um Heranwachsende handelte, fand der Prozess vor dem Jugendgericht statt - die Öffentlichkeit war bei den Verhandlungen größtenteils ausgeschlossen. Die 14-Jährige trat im Prozess als Zeugin und Nebenklägerin auf. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die beiden Männer haben die damals 14-jährige Schülerin im vergangenen Juni am Rande einer Feier am Schlachtensee in Berlin-Zehlendorf angesprochen. Laut dem Urteil ist das Mädchen ihnen zunächst freiwillig gefolgt. Als sie später jedoch umkehren wollte, haben die Männer sie demnach mitgezogen und weggetragen. Anschließend kam es zum sexuellen Missbrauch des Mädchens. Als ihre Freundinnen sie später suchten, fanden sie die 14-Jährige blutend im Gebüsch. Der 19-Jährige sitzt bereits seit vergangenem August in Untersuchungshaft. Im Fall des 18-Jährigen sah das Gericht keine Fluchtgefahr.