Panorama

Aussage im Stutthof-Prozess KZ-Überlebende beschreibt Ankunft im Lager

Irmgard F. wird Beihilfe zum Mord in mehr als 11.000 Fällen vorgeworfen.

Irmgard F. wird Beihilfe zum Mord in mehr als 11.000 Fällen vorgeworfen.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool)

Als sie 1944 ins KZ Stutthof kam, wurde sie mit Peitschen und Hunden empfangen, sagt Asia Shindelman als Zeugin vor Gericht. Den SS-Männern sei alles erlaubt gewesen. Die heute in den USA lebende Frau spricht im Prozess gegen eine ehemalige Sekretärin über ihre Zeit im Lager.

Im Prozess gegen eine ehemalige Sekretärin im KZ Stutthof hat das Landgericht Itzehoe in Schleswig-Holstein eine Überlebende des Lagers als Zeugin angehört. Die 1928 in Litauen geborene Asia Shindelman war 1941 nach der deutschen Besetzung des baltischen Landes zunächst mit ihren Eltern in ein Ghetto und drei Jahre später in das KZ bei Danzig gebracht worden.

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Die SS-Bewacher hätten sie dort mit Peitschen und Hunden empfangen. Den SS-Männern sei alles erlaubt gewesen, sagte sie nach den Worten einer Dolmetscherin. "Die Deutschen konnten uns auch totschlagen." Nach einem Monat sei sie in ein Außenlager gebracht worden, wo sie und andere jüdische Frauen Gräben zur militärischen Verteidigung ausheben mussten. Heute lebt Shindelman im US-Staat New Jersey. Die Strafkammer vernahm sie per Videokonferenz.

Angeklagt in dem Prozess ist eine ehemalige Sekretärin in der Lagerkommandantur. Der 96 Jahre alten Irmgard F. wird Beihilfe zum Mord in mehr als 11.000 Fällen vorgeworfen. Sie habe von Juni 1943 bis April 1945 als Zivilangestellte in der Kommandantur gearbeitet. Damals war sie 18 bis 19 Jahre alt. Darum findet das Verfahren gegen sie vor einer Jugendkammer statt.

Quelle: ntv.de, spl/dpa

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