Panorama

"Beste Versorgung für jeden" Katastrophenschutz-Amt: Triage noch vermeidbar

Eine italienische Intensivschwester hält einem Corona-Patienten die Hand.

Eine italienische Intensivschwester hält einem Corona-Patienten die Hand.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Deutschlandweit müssen Krankenhäuser andere Kliniken um Hilfe bitten, weil sie keinen Platz mehr für Corona-Patienten haben. Noch aber kommt es nicht zu einer Priorisierung bestimmter Patienten, erklärt der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Das kann sich schnell ändern.

Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Armin Schuster, hält trotz überlasteter Krankenhäuser im Zuge der Corona-Pandemie eine Triage noch abwendbar. "Wir schaffen es aktuell immer noch, jedem Corona-Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten, auch durch regionale Verlegungen", sagte Schuster dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Bund und Länder sind über ein Kleeblatt-Verfahren auch auf weitere überregionale Verlegungen vorbereitet, die bisher noch nicht abgerufen wurden."

Schuster rief zugleich dazu auf, die Bestimmungen des Lockdown und die erweiterten Aha-Regeln einzuhalten, um "die aktuell sehr hohen Infektionszahlen zu senken und damit eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden". "Wenn sich alle daran halten, wird auch zukünftig eine Priorisierung der Behandlung lebensbedrohlich erkrankter Corona-Patienten nicht notwendig sein", sagte er dem RND.

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann wollte indes nicht ausschließen, dass Intensivmediziner in NRW im Zuge der Corona-Krise bereits entsprechende Entscheidungen treffen mussten. "Ich kann nicht in jedes Krankenhaus hineinschauen", sagte er der "Rheinischen Post". Aber es gebe zurzeit in jedem Regierungsbezirk noch genügend freie Intensivbetten. Niemand müsse von Köln nach Bielefeld geflogen werden, um einen Beatmungsplatz zu bekommen.

"Zur Wahrheit gehört aber auch: Es wird enger in den Häusern. Es gibt Situationen, in denen die Krankenhausleitung Personal umschichtet und elektive Eingriffe verschiebt. Das hat aber nichts mit Triage zu tun", so der Minister. "Nach meinem Kenntnisstand bekommt jeder, der in NRW eine intensivmedizinische Betreuung benötigt, sie auch. Wir haben ja auch noch Reserven: Uns bleiben noch die Reha-Kliniken, in die wir mit Patienten ohne Covid ausweichen könnten, wenn sich die Situation in zwei oder drei Wochen zuspitzen sollte. Die Pläne liegen vor."

Quelle: ntv.de, chr

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