Panorama

"Sie wollte nur den Ball holen" Kennedy-Familie verliert zwei Mitglieder

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Robert F. Kennedy (l) und Präsident John F. Kennedy mit FBI Direktor J. Edgar Hoover (M) im Mai 1963.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Eine weitere Tragödie in der Familie Kennedy: Maeve Kennedy Townsend McKean und ihr Sohn Gideon sind offenbar bei einem Kanu-Unfall ertrunken. So schreibt es ihr Mann auf Facebook. Sie wollten nur einen Ball, der ins Wasser geflogen war, zurückholen.

Maeve Kennedy Townsend McKean, die Enkelin des ermordeten US-Senators Robert F. Kennedy und Nichte des ebenfalls einem Attentat zum Opfer gefallenen US-Präsidenten John F. Kennedy, ist offenbar tot. Ihr Ehemann David McKean erklärt auf Facebook, dass die Suche nach ihr und dem gemeinsamen, achtjährigen Sohn Gideon nach mehr als 24 Stunden eingestellt worden sei. "Die Chancen, dass sie überlebt haben, sind unglaublich gering", schrieb McKean in einem langen Beitrag. "Es ist offensichtlich, dass Maeve und Gideon gestorben sind."

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Maeve und Gideon (in der Mitte) hinterlassen eine zu Tode betrübte Familie.

David McKean erklärt auch, was offenbar passiert ist: "Wir waren in einem Haus in der Chesapeake Bay in Selbstisolation, das Maeves Mutter Kathleen gehört." Sie seien dorthin gereist, um ihren Kindern während der Corona-Krise mehr Platz zum Spielen zu bieten, als sie zu Hause in Washington, D.C. gehabt hätten.

Beim Kickball sei der Ball versehentlich ins Wasser gefallen - die 40-jährige, sportliche Maeve und Gideon seien in ein Kanu gestiegen, um diesen zurückzuholen. Vom Wind oder dem Strom seien sie hinausgetrieben worden.

Mehr von Maeve und Gideon

Ungefähr 30 Minuten später seien sie noch einmal von einem Augenzeugen gesehen worden, der sie von Land aus "weit draußen" in der Bucht entdeckt und die Polizei verständigt habe. Danach seien die beiden verschwunden. Gegen 18.30 Uhr abends habe man viele Meilen entfernt ihr gekentertes Kanu gefunden.

Maeve hinterlässt neben ihrem Mann David ihre siebenjährige Tochter Gabriella und ihren zweieinhalb Jahre alten Sohn Toby. Gabriella überrasche ihren Vater nach dem Unglück "mit ihrer Reife und ihrem Anmut", es breche ihm aber das Herz, dass der junge Toby seine Mutter und seinen Bruder nicht mehr um sich haben werde, wie er weiter schreibt.

Er bittet die Leser seines Post darum, Bilder seiner verstorbenen Familienangehörigen zu schicken, und auch die Geschichten, die sie mit seinen Lieben geteilt haben, aufzuschreiben und zu posten. So könne er seinen verbleibenden Kindern mehr von Maeve und Gideon erzählen.

Die Küstenwache hatte am Freitag unter anderem einen Helikopter, ein Transportflugzeug und mehrere Schiff für die Suche eingesetzt. Am heutigen Samstag rückte sie erneut aus, allerdings für eine Bergungsmission, nicht mehr für einen Rettungseinsatz.

Der Kennedy-Clan hat über die Jahre etliche tragische Vorfälle gesehen. Zahlreiche Mitglieder der Politiker-Dynastie starben frühzeitig. McKean's Großvater Robert "Bobby" Kennedy (1925-1968) fiel während des Vorwahlkampfes um die Präsidentschaft 1968 in Los Angeles einem Attentat zum Opfer. Fünf Jahre zuvor war sein älterer Bruder und damaliger Präsident John F. Kennedy bei einer Fahrt durch Dallas im Bundesstaat Texas ermordet worden. Im Juli 1999 starben der Präsidentensohn John F. Kennedy Junior, seine Ehefrau Carolyn Bessette-Kennedy und deren Schwester Lauren Bessette bei einem Flugzeugabsturz vor der Ostküste der USA. Zuletzt war im vergangenen August eine andere Enkelin von Robert Kennedy frühzeitig gestorben. Saoirse Kennedy Hill starb im Alter von 22 Jahren auf dem Familienanwesen in Hyannis Port im Bundesstaat Massachusetts.

Quelle: ntv.de, soe/spot/dpa

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