Panorama

Mietstreit als Auslöser? Knallgeräusche und Brand in Esslingen - zwei Tote

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
EsslingenBrand.JPG

Bei der Polizei gehen Meldungen über einen Streit, Knallgeräusche und einen Brand in Esslingen ein. Dabei sterben zwei Personen. Jetzt prüft ein Experte vor Ort, ob sich im Gebäude Sprengvorrichtungen befinden.

Bei einem Hausbrand in Esslingen sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Informierte Kreise gehen davon aus, dass Mietstreitigkeiten Hintergrund für den Vorfall waren. Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, dass ein Mieter im Verdacht steht, den Sohn des Vermieters und sich selbst getötet zu haben. Die Polizei wollte sich dazu zunächst nicht äußern. Auch zur Todesursache der beiden Männer sagte ein Sprecher zunächst nichts. Zwei Menschen wurden zudem verletzt - einer von ihnen schwer.

Der Polizeisprecher bestätigte, dass einer der Toten der Verursacher gewesen sei: "Der Täter befindet sich unter den beiden Toten." Bei dem Feuer sei zudem eine Frau schwer verletzt worden. Sie wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Ein weiterer Mann habe leichte Verletzungen erlitten. Er wurde von der Feuerwehr von einem Balkon gerettet und in eine Klinik gebracht. Die beiden Toten wurden nach Angaben eines Polizeisprechers in dem Gebäude gefunden.

Das Haus, in dem ein Zimmer im Dachgeschoss in Brand geraten war, sowie angrenzende Gebäude wurden teilweise vorsorglich geräumt. Die Löscharbeiten der Feuerwehr liefen am Morgen noch und Spezialkräfte durchsuchten das Gebäude. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es weitere Verletzte gibt, hieß es.

Nachbarn von Knallgeräuschen geweckt

Die Löscharbeiten gestalteten sich nach Angaben von Oberbürgermeister Matthias Klopfer schwierig. Ein Brand in der Altstadt sei herausfordernd. Es seien knapp 100 Feuerwehrleute im Einsatz. "Es wird sicherlich noch mehrere Stunden dauern, bis der Brand gelöscht ist."

Ein Nachbar wurde nach eigenen Angaben von dem Geschehen geweckt. "Ich habe geschlafen, dann habe ich vier Explosionen gehört", sagte der Mann. Danach habe er eine Rauchwolke gesehen.

Der Notruf bei den Helfern ging um kurz nach 7.00 Uhr ein. Nachbarn hatten die Polizei gerufen, nachdem sie Schreie und Knallgeräusche gehört und Rauch gesehen hatten. Aufgrund der unklaren Knallgeräusche waren auch Entschärfer des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und Spezialkräfte des Polizeipräsidiums am Einsatz beteiligt.

Gefahr für die Bevölkerung bestand nach Polizeiangaben nicht. Betroffene wurden vom Rettungsdienst und Mitarbeitern der psychosozialen Notfallversorgung betreut. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Straße rund um den Brandort war weiträumig abgesperrt.

"Das ist wieder eine schwierige Situation für unsere Stadt", sagte Oberbürgermeister Klopfer. Erst im Oktober hatte es einen tragischen Unfall in der Stadt am Neckar gegeben: Damals war ein Autofahrer auf einen Gehweg geraten und hatte dort eine 39-Jährige und ihre drei und sechs Jahre alten Söhne erfasst. Die drei waren noch an der Unfallstelle gestorben.

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen
  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Quelle: ntv.de, lme/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen