Waldbrände in Griechenland Korfu-Urlauber verbringen Nacht in Notunterkunft
24.07.2023, 10:45 Uhr Artikel anhören
2400 Menschen brachten die Einsatzkräfte auf Korfu in der Nacht in Sicherheit.
(Foto: Julia Dzhyzhevska via REUTERS)
Heftige Waldbrände lodern in mehreren Regionen Griechenlands. Auf der Urlaubsinsel Korfu müssen Touristen ihre Hotels verlassen und in einem Theater übernachten. Eine Beruhigung der Lage im Land ist nicht in Sicht.
Auf der griechischen Ferieninsel Korfu sind in der Nacht mehr als 2400 Menschen wegen Waldbränden in Sicherheit gebracht worden. Feuer im Norden der Insel im Ionischen Meer hätten zur "vorsorglichen Evakuierung von 2466 Personen" geführt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Bisher seien keine Häuser oder Hotels zerstört worden. Über 60 Feuerwehrleute, zwei Helikopter und zwei Löschflugzeuge sind nach Feuerwehrangaben derzeit auf Korfu im Einsatz.
Unter den Evakuierten sind auch etwa tausend Touristen und Einheimische aus der beliebten Ferienortschaft Nisaki auf Korfu. Die Urlauber verbrachten die Nacht in einem Theater von Korfu-Stadt.
Die Gefahr sei nun vorbei und die Menschen sollten nach und nach zurück in ihre Hotels, berichtete der örtliche staatliche Radiosender am Morgen.
Tausende auf Rhodos evakuiert
Auch in anderen Regionen Griechenlands setzte sich am Montag der Kampf gegen die Flammen fort. Auf Rhodos nahmen ab dem Morgengrauen zwei Helikopter und zwei Löschflugzeuge die Arbeit wieder auf, um die mehr als 260 Feuerwehrleute vor Ort zu unterstützen. Hier musste über das Wochenende ein "Gebiet mit 30.000 Menschen" evakuiert werden, hieß es von der Polizei. Sie sprach von der "größten Brand-Evakuierung" der griechischen Geschichte.
Griechenland leidet derzeit unter einer extremen Hitzewelle. Im Zentrum des Landes und auf der Halbinsel Peloponnes wurden am Sonntagnachmittag Temperaturen zwischen 45 und 46,4 Grad Celsius gemessen, wie das nationale Wetterobservatorium mitteilte. Demnach erlebt das Land "wahrscheinlich" derzeit die längste Hitzewelle seiner Geschichte.
Heute sollen die Temperaturen nach Angaben des griechischen Wetterdienstes leicht sinken. Für Dienstag wurden aber wieder Temperaturen von bis zu 44 Grad erwartet. In den meisten Regionen Mittel- und Südgriechenlands sowie auf zahlreichen Inseln ist die Waldbrandgefahr extrem hoch. Dies wird auch in den kommenden Tagen so bleiben, warnte der griechische Zivilschutz.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP