Ursache von Chapecoense-UnglückLeerer Tank führte zum Flugzeugabsturz

71 Menschen sterben 2016 bei einem Flugzeugabsturz in Kolumbien. Darunter auch fast eine gesamte brasilianische Profi-Fußballmannschaft. Nun bestätigen Ermittler, was viele bereits vermutet haben: Dem Flugzeug ging schlicht der Treibstoff aus.
Knapp anderthalb Jahre nach dem Flugzeugabsturz in Kolumbien, bei dem auch 19 brasilianische Profifußballer ums Leben kamen, steht die Unglücksursache fest. Der Abschlussbericht bestätigte erste Vermutungen, dass die Maschine wegen Treibstoffmangels verunglückte, wie die kolumbianische Luftfahrtbehörde mitteilte.
Der Absturz sei "durch den leeren Tank des Flugzeugs" verursacht worden, sagte Untersuchungsleiter Miguel Camacho. Er warf der bolivianischen Fluggesellschaft LaMia ein "unsachgemäßes Risiko-Management" vor.
Der Flugplan der Charter-Airline sei falsch vorbereitet und falsch ausgeführt worden, erklärte der stellvertretende Chef der Luftfahrtbehörde, Oberst Miguel Camacho Martínez. Das Flugzeug habe insgesamt 2303 Kilogramm Treibstoff weniger geladen als für den Flug von Santa Cruz de la Sierra in Bolivien bis Medellín erforderlich gewesen wäre. Auch habe die Besatzung die Lage falsch eingeschätzt und eine Zwischenlandung zum Auftanken ausgeschlossen.
Erstliga-Team an Bord
Die Chartermaschine vom Typ British Aerospace 146 war Ende November 2016 in den Bergen im Nordwesten Kolumbiens abgestürzt. 71 Menschen starben - unter ihnen fast die gesamte Mannschaft des brasilianischen Fußball-Erstligisten Chapecoense. Sachverständige kamen bereits einen Monat nach dem Unglück in einem vorläufigen Bericht zu dem Schluss, dass das Flugzeug überladen war und zu wenig Treibstoff in den Tanks gehabt haben dürfte.
Nur sechs Insassen überlebten das Unglück in den Bergen im Nordwesten Kolumbiens, darunter drei brasilianische Fußballspieler. Die Sportler waren auf dem Weg zum Final-Hinspiel um den Südamerika-Cup gegen den kolumbianischen Rivalen Atlético Nacional.