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Fehlverhalten als Grund Londoner Polizei wirft Hunderte Beamte raus

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Die Londoner Polizei hat aktuell keinen sonderlich guten Leumund.

Die Londoner Polizei hat aktuell keinen sonderlich guten Leumund.

(Foto: picture alliance / Fotostand)

Die Londoner Polizei macht zuletzt mit Vergewaltigung, Entführung und Mord von sich reden. Zwei Beamte müssen ins Gefängnis. Hunderte andere Polizisten fallen ebenfalls durch Fehlverhalten auf, wenn auch nicht derart gravierend. Für eine Suspendierung reicht es aber.

Die Londoner Metropolitan Police hat mehr als 1000 Beamte wegen angeblichen Fehlverhaltens suspendiert oder von Teilen des Diensts ausgeschlossen. Das teilte die auch als Scotland Yard bekannte Polizeibehörde britischen Medienberichten zufolge mit. Demnach sind derzeit mehr als 200 Beamte suspendiert, bei 860 wurde die Ausübung des Diensts eingeschränkt.

"Das ist beinahe die Größe einer kleineren Polizeibehörde in anderen Teilen des Landes", sagte Deputy Assistant Commissioner Stuart Cundy vor britischen Journalisten. Allein im vergangenen Jahr wurden den Angaben zufolge 100 Beamte wegen schweren Fehlverhaltens aus dem Dienst entlassen.

Die Metropolitan Police wurde in den vergangenen Jahren durch eine ganze Reihe schwerer Skandale erschüttert. Ein Wechsel an der Spitze sollte die Wende bringen. Der neue Scotland-Yard-Chef Mark Rowley kündigte eine radikale Reform an. Eine unabhängige Untersuchung bescheinigte der Behörde jedoch noch im März, "institutionell rassistisch, sexistisch und homophob" zu sein.

Für Entsetzten hatten insbesondere zwei Fälle gesorgt: Der Sexualmord an der Londonerin Sarah Everard durch den Beamten Wayne Couzens im März 2021 und Dutzende Vergewaltigungen und andere sexuelle Übergriffe durch den Beamten David Carrick. Die 33 Jahre alte Londonerin Sarah Everard war von Couzens unter dem Vorwand einer Festnahme entführt, vergewaltigt und ermordet worden. Die beiden wurden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Beide hatten zeitweise in der für den Schutz des Parlaments zuständigen Einheit gearbeitet, die nun nach Angaben der Polizei zu großen Teilen ausgetauscht werden soll.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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