Auch an 16-Jähriger vergangen Londoner Polizist muss für Vergewaltigungen lange in Haft
22.08.2023, 18:15 Uhr Artikel anhören
Bereits im Februar wurde ein Londoner Polizist wegen Vergewaltigungen zu 30 Jahren Haft verurteilt. Polizeichef Rowley musste sich vor der Presse erklären.
(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)
Mehrfach wird der Londoner Polizei bereits katastrophales Fehlverhalten nachgewiesen, schrittweise wird das auch abgeurteilt. Nun muss ein ehemaliger Beamter lange hinter Gitter. Er hatte eine Kollegin und eine Minderjährige mehrfach vergewaltigt.
Wegen mehrfacher Vergewaltigung einer 16-Jährigen sowie einer Kollegin ist ein ehemaliger Polizist in London zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Der 44-Jährige war im Juni schuldig gesprochen worden, zwischen 2003 und 2005 eine Polizistin sechsmal vergewaltigt zu haben. Zudem hatte er 2010 eine Jugendliche zweimal vergewaltigt. Er hatte das Mädchen bei einem "Blind Date" getroffen, nachdem er über sein Alter gelogen hatte. Als er die Verbrechen beging, war er Mitglied der Polizei im Ostlondoner Distrikt Barking and Dagenham.
Der Mann muss mindestens zwei Drittel der Strafe im Gefängnis verbüßen, bevor über eine vorzeitige Entlassung entschieden werden kann. Anschließend steht er noch acht Jahre unter strengen Auflagen.
Mädchen hätte geschützt werden können
Richter Noel Lucas kritisierte, die Metropolitan Police habe die Anzeige der Polizistin 2005 nicht ernst genug genommen. Die Vergewaltigung des Mädchens hätte verhindert werden können, wenn die Zuständigen anders gehandelt hätten.
Zuletzt waren immer wieder aktive oder ehemalige Mitglieder der Londoner Metropolitan Police wegen schwerer Verbrechen zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Im Februar etwa fiel das Urteil gegen einen Beamten, der zahlreiche Frauen wie Sklavinnen hielt, sie mehrfach vergewaltigte und misshandelte. Er muss für 30 Jahre hinter Gitter.
Ende März bescheinigte eine Untersuchung der Londoner Polizei zudem, dass es einen tief sitzenden Hass auf Homosexuelle sowie institutionellen Rassismus und eine weit verbreitete Frauenfeindlichkeit gebe. Polizeichef Mark Rowley hatte in diesem Zusammenhang eingeräumt, dass Hunderte Beamte im Dienst seien, die eigentlich gefeuert werden müssten.
Quelle: ntv.de, als/dpa