Panorama

Erste Spur im Eierskandal Lübecker Firma zieht Salate aus dem Verkehr

Eiersalat.jpg

Während die Ermittler prüfen, wie das Insektengift Fipronil in Millionen Eier gelangt ist, weitet sich der Lebensmittelskandal weiter aus: Ein Lübecker Feinkosthersteller ruft diverse Salate zurück, für deren Produktion belastete Eier verwendet wurden.

Sechs Salatprodukte des Herstellers Neue Mayo Feinkost GmbH in Lübeck werden zurückgerufen. Bei der Herstellung seien mit Fipronil belastete Eier verwendet worden, heißt es auf lebensmittelwarnung.de der Länder und des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Konkret handelt es sich demnach um "Porreesalat Toscana", "Oma's Pellkartoffelsalat" (MHD 16. August), "Gosch Sonntagsfrühstück", "Eiersalat klassisch" (MHD 18. August), "Hofgut Eiersalat" (MHD 16. August) sowie "Hofgut Thunfischsalat" (MHD 16. August).

Die Produkte wurden in Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein vertrieben. Der Hersteller habe "als Maßnahme des vorbeugenden Verbraucherschutzes die Rücknahme der aufgelisteten Produkte eingeleitet". Zuvor hatte bereits das Untersuchungsamt in Münster mitgeteilt, dass auch mit Eiern erzeugte Lebensmittel betroffen sein können.

"Es ist naheliegend, dass es bei Eiern nicht bleiben wird", sagte Peter Fürst, Vorstandsvorsitzender des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Münsterland-Emscher-Lippe. Rückstände von Fipronil seien möglicherweise auch in Produkten wie Mayonnaise oder Eierlikör zu finden. Das Amt in Münster testet derzeit Eier aus NRW auf Fipronil.

"Von dem, was wir bislang wissen, gibt es aber für Verbraucher keinen Grund zur Panik", betonte Fürst. Diese Aussage sei aber ausdrücklich noch nicht auf die derzeit getesteten Eier, sondern auf die bislang bekannten Daten von getesteten Eiern aus Niedersachsen und den Niederlanden zu beziehen.

Spur führt nach Rumänien

Derweil ist dem "Spiegel" zufolge ein Chemikalienhändler aus dem belgischen Weelde ins Zentrum der Ermittlungen gerückt. Belgische und niederländische Fahnder gehen Hinweisen nach, wonach der Händler Patrick R. um den Jahreswechsel in einer Fabrik in Rumänien große Mengen des Tiermedikaments Fiprocid geordert habe, das den gefährlichen Wirkstoff Fipronil enthält, berichtete das Magazin.

Ehemalige Geschäftspartner des Unternehmers sagten dem "Spiegel" demnach, dass es sich um Bestellungen im Volumen von mehreren zehntausend Euro gehandelt habe. Weder Patrick R. noch dessen belgischer Strafverteidiger seien am Donnerstag für eine Stellungnahme erreichbar gewesen.

Quelle: ntv.de, vck/jug/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen