Fünf Kugeln, Not-OPMainzer durch Schüsse in mexikanischer Bar schwer verletzt

In einer Bar in einem beliebten mexikanischen Ferienort werden zahlreiche Schüsse abgefeuert und mehrere Menschen verletzt. Einen Mainzer trifft es besonders schwer: Er schwebt zwischenzeitlich in Lebensgefahr. Einzelheiten sind noch wenige bekannt, Drogenbanden könnten eine Rolle gespielt haben.
Ein 32 Jahre alter Mann aus Mainz ist in Mexiko von mehreren Schüssen verletzt worden. Das Bundeskriminalamt habe nach einer entsprechenden Mitteilung aus Mexiko die Staatsanwaltschaft und die Polizei über das versuchte Tötungsdelikt informiert, teilte die Polizei in Mainz mit. Der Mann soll bereits am vergangenen Sonntag von mehreren Kugeln erheblich verletzt worden sein. Einzelheiten seien nicht bekannt.
Die Staatsanwaltschaft habe ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt, ein sogenanntes Spiegelverfahren zu den in Mexiko geführten Ermittlungen, eingeleitet und stehe im Austausch mit den mexikanischen Behörden.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft des mexikanischen Bundesstaats Quintana Roo fielen die Schüsse in einer Bar in dem Urlaubsort Playa del Carmen an der Karibikküste. Drei Männer seien dabei verletzt worden, darunter der Deutsche. Sein Gesundheitszustand sei stabil. Mexikanischen Medienberichten zufolge schwebte er zunächst in Lebensgefahr mit nur "geringer Wahrscheinlichkeit zu überleben". Er wurde demnach gleich von fünf Kugeln getroffen und weiteren Medienberichten zufolge not-operiert.
Waren Gangs und Drogen im Spiel?
Die sogenannte Riviera Maya mit den Orten Cancún, Playa del Carmen und Tulum ist eine beliebte Touristenregion. Lange Zeit galt die Gegend für mexikanische Verhältnisse als recht sicher. Zuletzt kam es in der Region allerdings vermehrt zu Kämpfen zwischen verfeindeten Banden. Im Oktober vergangenen Jahres waren zwei Urlauberinnen aus Deutschland und Indien in einer Bar in Tulum in eine Schießerei zwischen rivalisierenden Gangs geraten und getötet worden. Die Regierung verlegte daraufhin eine Einheit der Nationalgarde in die Region, um die Touristen besser zu schützen.
Auch beim jüngsten Vorfall in Playa del Carmen könnten Drogenkriminalität und Banden eine Rolle gespielt haben. In der Bar seien Drogen gefunden worden, schreibt die "Cancun Sun" unter Berufung auf einen mexikanischen Behördenmitarbeiter. Und weiter: "Es ist derzeit nicht bekannt, ob eines der beiden Opfer an Drogenkriminalität beteiligt war oder sich während seines Aufenthalts in Playa Del Carmen einfach mit Drogenkriminellen eingelassen hat."
Mexiko leidet seit Jahren unter einer Welle der Gewalt. Im vergangenen Jahr wurden in dem lateinamerikanischen Land im Schnitt fast 100 Tötungsdelikte pro Tag registriert. Rund 100.000 Menschen gelten zudem als verschwunden. Für den Großteil der Gewalttaten sind kriminelle Banden verantwortlich. Die meisten Taten werden nie aufgeklärt.