Fahrer festgenommenMann fährt in Bushaltestelle in Gießen - vier Verletzte
Im hessischen Gießen gerät am Nachmittag ein Fahrzeug in den Gegenverkehr und prallt dann gegen eine Bushaltestelle. Eine Frau wird schwer verletzt, drei weitere Menschen leicht. Ein Terrorakt? Wahrscheinlich nicht, sagt Hessens Innenminister.
Im hessischen Gießen ist es am Nachmittag zu einem schweren Unfall gekommen. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, fuhr gegen 16.30 Uhr ein Auto zunächst in den Gegenverkehr und dann gegen eine Bushaltestelle. Eine Frau wurde schwer verletzt, drei weitere Personen leicht, unter ihnen der Fahrer. Der Mann wurde festgenommen. Hessens Innenminister Roman Posneck sagte am Abend, ein politisches oder terroristisches Motiv sei nach vorliegenden Erkenntnissen "eher unwahrscheinlich".
Laut Polizeiangaben war der 32-Jährige von der Westanlage in Richtung Südanlage unterwegs. Dort geriet sein Audi zunächst in den Gegenverkehr und kollidierte dann mit einem parkenden Auto. Dabei wurde eine Frau erfasst, die hinter dem Fahrzeug stand. Sie erlitt einem Polizeisprecher zufolge schwere Verletzungen. Im Anschluss fuhr der Mann weiter und der Wagen prallte gegen die Bushaltestelle. Dabei wurden weitere Menschen leicht verletzt, wie der Polizeisprecher sagte. In einer Seitenstraße kam das Fahrzeug schließlich zum Stehen und der Fahrer wurde festgenommen. Es soll sich um einen Mann aus Aserbaidschan handeln, der in Gießen lebt.
Zunächst war unklar, ob die Ermittler von einem Unfall oder einem zielgerichteten Verhalten des Fahrers ausgehen. "Die genaueren Umstände des Sachverhalts sind derzeit nicht bekannt und Gegenstand der Ermittlungen", sagte der Sprecher. Später äußerte sich Hessens Innenminister zu dem Vorfall. "Es erscheint nach derzeitigem Stand möglich, dass eine Erkrankung Ursache für das Verhalten des Fahrers ist", erklärte Poseck am späten Abend. Die schwere Verletzung der Frau sei wahrscheinlich nicht durch ein "gezieltes Zufahren" verursacht worden, sondern durch eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug.
Die Landesregierung sprach allen Verletzten und deren Angehörigen ihr Mitgefühl aus. "Gerade so kurz vor Weihnachten macht dieser Vorfall besonders betroffen", so Poseck weiter. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht.