Panorama

"Ich bin der Gesuchte" Marcel H. kommt vor den Haftrichter

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Noch heute soll Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Mörder Marcel H. ergehen. Außerdem will die Polizei ihre Ermittlungsergebnisse vorstellen. Dabei dürfte es auch um die Leiche gehen, die in einer brennenden Wohnung gefunden wurde.

Der mutmaßliche Mörder Marcel H. soll noch heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Der Haftbefehl beim Amtsgericht Bochum solle im Laufe des Tages ergehen, sagte Oberstaatsanwalt Paul Jansen. Der 19 Jährige war am Donnerstagabend nach drei Tagen auf der Flucht festgenommen worden. Er wird verdächtigt, den neunjährigen Jaden in Herne erstochen zu haben. Auf einer Pressekonferenz am Nachmittag will die Polizei ihre bisherigen Erkenntnisse vorstellen.

Der 19-Jährige hatte sich am Donnerstagabend in der Ruhrgebietsstadt der Polizei gestellt. Er sei "zweifelsfrei als Marcel H. identifiziert", teilten die Ermittler mit. Die Nacht verbrachte Marcel H. in einer Polizeizelle.

Ermittler sichern Spuren vor einem Haus, in dem noch ein Toter gefunden wurde.

Ermittler sichern Spuren vor einem Haus, in dem noch ein Toter gefunden wurde.

(Foto: dpa)

Ein Hinweis von Marcel H.  führte die Ermittler zudem zu einem Feuer in einem nahegelegenen Haus. In der brennenden Wohnung fanden die Fahnder die Leiche eines Mannes. In welchem Zusammenhang der zweite Tote und die Wohnung zu Marcel H. stehen, ist noch immer unklar.

Anwohner des brennenden Hauses reagierten entsetzt. Sie verspüre zwar Erleichterung, sagte eine 34 Jahre alte Frau. Aber: "Mich macht es traurig, dass er es überhaupt geschafft hat, drei Tage nicht gefunden zu werden."

Der Verdacht, es könnte noch ein weiteres Opfer geben, bestätigte sich bislang nicht. Es sei in der Nacht keine weitere Leiche gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher in Dortmund.

Die Eltern des getöteten Kindes zeigten sich erleichtert über die Festnahme. "Sie sind froh, dass er gefasst worden ist", sagte der Anwalt von Jadens Familie, Reinhard Peters. Die Festnahme helfe den Angehörigen, mit der Sache fertig zu werden. Nun stehe die Frage nach dem Warum im Vordergrund. "Die wollen verstehen, was da geschehen ist", sagte Peters. Die Trauerfeier für Jaden werde voraussichtlich kommenden Donnerstag stattfinden. Einzelheiten seien aber noch offen.

Motiv der Tat unklar

Nach wie vor ist das Motiv der Tat ungeklärt, ebenso die näheren Umstände der Flucht des jungen Mannes, der die Menschen in Herne und Umgebung für Tage in Atem hielt. Mit den Worten "Ich bin der Gesuchte. Bitte rufen Sie die Polizei", stellte Marcel H. sich am Donnerstagabend in einem Imbiss in Herne. "Diese Person hat sich dann auch festnehmen lassen", so die Polizei.

Die Polizei hatte bei der Suche nach dem mutmaßlichen Mörder des neunjährigen Jaden zuvor mehr als 1400 Hinweise erhalten. Am Donnerstag hatten Polizisten Handzettel und Fahndungsplakate in der 160.000-Einwohner-Stadt im Ruhrgebiet verteilt. Immer wieder hatte es aber auch Fehlalarme gegeben. Mit Großaufgeboten rückten die Einsatzkräfte etwa in Herne, Mönchengladbach und in Wilnsdorf bei Siegen aus, nachdem Zeugen den mutmaßlichen Kindermörder dort gesehen haben wollten. Bestätigt hatte sich der Verdacht in keinem der Fälle.

Der neun Jahre alte Jaden war am Montagabend in Herne erstochen im Keller des Nachbarn Marcel H. gefunden worden. Nach der Mordtat verbreitete der 19-Jährige im Internet Fotos, die ihn blutverschmiert neben dem toten Kind zeigen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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