Panorama

Drogenbeauftragte warnt Mehr Rauschgift durch Taliban-Sieg erwartet

Afghanistan sei das weltweit größte Anbauland von Schlafmohn.

Afghanistan sei das weltweit größte Anbauland von Schlafmohn.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Verkauf von Opium und Heroin ist für die Taliban eine wichtige Einnahmequelle. Nach dem Sieg der Islamisten rechnet die Drogenbeauftragte Ludwig hierzulande mit einer Zunahme des Rauschgiftangebots. Die CSU-Politikerin fordert daher mehr Präventionsarbeit.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan vor einer starken Ausweitung des Angebots von Heroin und Crystal Meth in Europa gewarnt. "Der Drogenanbau war und ist eine der zentralen Einnahmequellen der Taliban", sagte Daniela Ludwig von der CSU den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Wir müssen damit rechnen, dass die Taliban den Drogenanbau in Zukunft nicht zurückfahren, sondern weiter ausbauen."

Dies werde "spürbare Auswirkungen" auf den internationalen Drogenmarkt und auch auf Deutschland haben, erklärte Ludwig. "Darauf müssen wir uns vorbereiten, sicherheitspolitisch, aber auch durch konsequente Aufklärung und Prävention", forderte die CSU-Politikerin.

Afghanistan sei das weltweit größte Anbauland von Schlafmohn, der Grundlage von Heroin, erläuterte Ludwig. Hinzu kämen in Afghanistan Drogenlabore, die zur Herstellung von Metamphetaminen wie Crystal Meth geeignet seien. "Prävention, ein gutes Suchthilfeangebot und ein entschlossenes Vorgehen gegen den organisierten Drogenhandel müssen in Zukunft sowohl im Bund als auch bei den Ländern ganz weit oben auf der Agenda stehen." Nötig sei eine flächendeckende Suchtprävention in den Schulen und Kitas. "Jedes Kind muss wissen, wie gefährlich Drogen für die eigene Gesundheit sind", sagte Ludwig.

Die Taliban haben rund 20 Jahre nach ihrem Sturz die Macht in Afghanistan wieder übernommen. Am Sonntag nahmen sie nach einem raschen Eroberungsfeldzug die Hauptstadt Kabul ein, die afghanische Regierung gestand ihre Niederlage ein.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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