Panorama

Angriff in LGBTQ+-Nachtclub Mehr als 2200 Jahre Haft nach Blutbad in Colorado

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Fünf Menschen starben, 19 weitere wurden verletzt.

Fünf Menschen starben, 19 weitere wurden verletzt.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

2022 erschießt A. in einem LGBTQ+-Nachtclub fünf Menschen. Nach mehreren Verurteilungen beläuft sich die Haftstrafe auf mehr als 2200 Jahre. Um der Todesstrafe zu entgehen, legt A. nun ein Geständnis auf Bundesebene ab. Die Dauer der Haftstrafe könnte damit weiter wachsen.

Nach tödlichen Schüssen in einem bei Schwulen, Lesben und der Trans-Gemeinschaft beliebten US-Nachtclub hat sich die bereits verurteilte Person in einem zusätzlichen Verfahren auf Bundesebene schuldig bekannt, um der Todesstrafe zu entgehen. Im Januar hatte das US-Justizministerium Anklage wegen Hass- und Schusswaffenverbrechen gegen A. erhoben und die Todesstrafe im Gegenzug für ein Schuldbekenntnis vom Tisch genommen. Die zuständige Richterin muss dieser Abmachung aber noch zustimmen, wie US-Medien berichteten.

A. bezeichnet sich als nicht-binär - ordnet sich also keinem eindeutigen Geschlecht zu - und wurde in einem früheren Verfahren im US-Bundesstaat Colorado wegen Mordes und versuchten Mordes bereits zu mehr als 2200 Jahren Gefängnis verurteilt. Sollte die Richterin der Abmachung mit dem Justizministerium zustimmen, bekommt A. weitere lebenslängliche Freiheitsstrafen.

Im US-Justizsystem sind enorm lange Haftstrafen, die oft über den Tod eines verurteilten Straftäters hinausgehen, nicht unüblich. Damit soll die besondere Schwere eines Verbrechens symbolisch betont und zusätzliche Abschreckung erzielt werden.

Bei der Attacke im November 2022 in der US-Stadt Colorado Springs hatte die heute 24-jährige Person fünf Menschen getötet und 19 verletzt. Dutzende weitere Menschen soll sie versucht haben, zu töten. Die Tat sei vorsätzlich und böswillig gewesen, hieß es in der Mitteilung des Justizministeriums vom Januar. Es lägen zudem Informationen vor, wonach der Angriff "aufgrund der tatsächlichen oder wahrgenommenen sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität" der Clubbesucher begangen worden sei.

In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe von Angriffen auf LGBTQ-Veranstaltungsorte in den Vereinigten Staaten. 2016 tötete ein Schütze in einem Schwulen-Nachtclub in Orlando 49 Menschen und verwundete 53 weitere, nachdem er sich der Terrorgruppe Islamischer Staat angeschlossen hatte.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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