Gepanschter Alkohol in Laos Mehrere Touristen sterben nach Methanolvergiftung
21.11.2024, 08:41 Uhr Artikel anhören
Die beiden Australierinnen sollen im Nana Backpacker Hostel einen Gratis-Schnaps getrunken haben und danach noch ausgegangen sein.
(Foto: AP)
Vor etwa einer Woche kommen zwei australische Touristinnen in Laos mit Symptomen schwerer Alkoholvergiftungen in eine Klink. Jetzt ist eine von ihnen gestorben. Und es werden weitere Todesfälle gemeldet, die mit gepanschtem Alkohol in Zusammenhang stehen sollen.
Nach dem Konsum von möglicherweise gepanschtem Alkohol in Laos sind mehrere Todesfälle gemeldet worden. Der australische Premierminister Anthony Albanese hat den Tod einer jungen Frau bestätigt, die nach einer Party in der bei Rucksackreisenden beliebten Stadt Vang Vieng eine Alkoholvergiftung erlitten hatte. Die 19-Jährige starb, nachdem sie zur Behandlung in ein Krankenhaus im benachbarten Thailand gebracht wurde. Eine ebenfalls 19-jährige Freundin der jungen Frau wird ebenso in einer Klinik behandelt. "Dies ist die schlimmste Befürchtung aller Eltern und ein Albtraum, den niemand ertragen sollte", sagte Albanese.
Das US-Außenministerium bestätigte, dass auch ein Amerikaner in derselben Stadt gestorben ist, nannte aber keine genaueren Details. Zwei dänische Touristen sollen in Vang Vieng zur selben Zeit wie die australischen Frauen an den Folgen des Konsums von gepanschtem Alkohol gestorben sein. Das dänische Außenministerium bestätigte der Nachrichtenagentur AP den Tod zweier Staatsbürger, konnte aber keine näheren Angaben zu den Hintergründen machen. Das neuseeländische Außenministerium berichtete, dass eine Person in Laos erkrankt sei und ebenfalls eine Methanolvergiftung erlitten haben könnte.
Nach Wodkakonsum weitergezogen
Berichten zufolge hätten die beiden Australierinnen am 13. November aus dem Nana Backpacker Hostel in Vang Vieng auschecken sollen, waren aber in so schlechtem Zustand, dass das Hostel die Frauen ins Krankenhaus bringen ließ. Die Eltern der jungen Frauen seien nach Thailand geflogen, um bei ihnen zu sein.
Der Manager des Hostels, Duong Duc Toan, sagte, die Frauen hätten zwei Tage zuvor - wie mehr als Hundert andere Gäste - bei einer Runde Gratis-Schnäpsen mitgetrunken. Das Hostel gab den Wodka aus. Nach Angaben des Managers habe kein anderer Gast von Beschwerden berichtet. Die Australierinnen seien danach allerdings noch ausgegangen. Was die beiden noch getrunken hatten, blieb zunächst unklar. Toan sagte, er hoffe, dass die Ermittlungen zeigen würden, dass die Ursache nicht bei den Getränken liegt, die das Hostel ausgegeben hatte.
Methanol wird in zwielichtigen Bars häufig als Alkohol in Mischgetränken verwendet und kann zu schweren Vergiftungen oder zum Tod führen.
Quelle: ntv.de, kse/AP