Panorama

Vermisstensuche in ThailandMindestens 21 Tote nach Bootsunglücken

06.07.2018, 09:10 Uhr
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Die geretteten Touristen wurden sofort ans Festland gebracht. 48 Menschen werden noch vermisst. (Foto: picture alliance/dpa)

Zwei Boote mit Touristen verunglücken auf rauer See vor der Küste Thailands. Ein Großteil der Betroffenen wird in der Nacht gerettet. Doch das Schicksal von einigen Menschen bleibt ungewiss.

Bei einem der wohl schlimmsten Schiffsunglücke in der jüngeren Geschichte Thailands haben mindestens 21 Menschen ihr Leben verloren. Dutzende weitere Passagiere der Touristen-Fähre "Phoenix", die am Donnerstagabend vor der Urlaubsinsel Phuket während eines Unwetters gesunken war, wurden nach Angaben der Rettungskräfte weiterhin vermisst. 48 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden demnach bislang gerettet. Insgesamt hatten sich 105 Passagiere - überwiegend chinesische Touristen - an Bord des Schiffs befunden.

Die 21 Leichen seien mehrere Kilometer vom Unglücksort entfernt aus dem Meer geborgen worden, erklärten die Rettungskräfte. Die Toten wurden nach Angaben des thailändischen Gesundheitsministeriums zur Identifizierung in ein Krankenhaus gebracht. Taucher entdeckten mindestens zehn weitere Leichen im Innenraum der 40 Meter tief gesunkenen "Phoenix", wie Charoenphon Khumrasee von der thailändischen Marine sagte. Taucher sollten die Toten aus dem Wrack bergen.

Der Rettungseinsatz hatte noch in der Nacht zu Freitag begonnen. Hubschrauber setzten die Suche nach Überlebenden tagsüber fort. Ob noch weitere Überlebende gerettet werden können, war allerdings fraglich. "Ich bin mir nicht wirklich sicher, wie viele überleben werden", sagte der Gouverneur von Phuket, Noraphat Plodthong. Ein Mitarbeiter des chinesischen Konsulats reiste auf die Insel, um sich ein Bild von dem Rettungseinsatz zu machen.

Zwei weitere Boote geborgen

Eine überlebende Touristin wurde in ein Krankenhaus auf Phuket gebracht, wie ein AFP-Journalist berichtete. Die Frau war zuvor mehrere Kilometer von der Unglücksstelle im Meer gefunden worden. Sie trieb bei den Leichen anderer Passagiere. Zum Zustand der geretteten Urlauberin wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Die "Phoenix" war mehrere Kilometer vor der kleinen Insel gesunken, nachdem sie in ein Unwetter geraten und von fünf Meter hohen Wellen getroffen worden war. Das Touristenschiff war zuvor trotz einer Sturmwarnung ausgelaufen. Seit Mittwoch hatten die Behörden Fähren, die Touristen von Phuket zu Tagesausflügen auf umliegende Inseln bringen, von den Fahrten gewarnt. Die thailändische Regierung kündigte deshalb eine Untersuchung des Unglücks an.

Außer der "Phoenix" waren noch zwei weitere Touristenboote trotz der Warnungen aufgebrochen. Deren Passagiere, darunter ein russisches Paar, dessen Jet-Ski bei der Insel Koh Racha kenterte, konnten nach Angaben der Polizei gerettet werden.

Phuket ist ein Magnet insbesondere für Urlauber aus China, die fast ein Drittel der in diesem Jahr erwarteten 35 Millionen Thailand-Touristen ausmachen. Im vergangenen Jahr waren 9,8 Millionen Gäste aus China nach Thailand gereist. Wegen schlechter Sicherheitsstandards kommen Unfälle in Thailands Schiffs- und Straßenverkehr häufig vor.

Quelle: lri/dpa/AFP

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