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Verkleideter Aktivist ging viral "Mönch von Lützerath" nach Polizisten-Attacke angeklagt

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Polizisten und Aktivisten stehen sich im Januar 2023 bei einer Demonstration am Rande des Braunkohletagebaus bei Lützerath gegenüber.

Polizisten und Aktivisten stehen sich im Januar 2023 bei einer Demonstration am Rande des Braunkohletagebaus bei Lützerath gegenüber.

(Foto: dpa)

2023 protestieren Tausende gegen die Räumung des Kohledorfes Lützerath. Dabei kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Ein Aktivist wird bekannt, als er einen im Schlamm steckenden Beamten umschubst. Jetzt soll er vor Gericht.

Die Staatsanwaltschaft hat vor dem Amtsgericht Erkelenz Anklage gegen einen französischen Klimaaktivisten erhoben, der als Mönch verkleidet Polizisten in Lützerath attackiert haben soll. Das bestätigte ein Gerichtssprecher. Dem 28-Jährigen werden demnach tätliche Angriffe auf Vollzugsbeamte und Körperverletzung vorgeworfen.

Der "Mönch von Lützerath" hatte im Januar 2023 international für Aufsehen gesorgt. In Internetvideos war zu sehen, wie die vermummte und als Franziskanermönch verkleidete Person unter anderem einen Polizisten umschubste, der im Schlamm feststeckte. Damals war das Dorf Lützerath geräumt worden, um es danach für den Kohleabbau abzutragen. Es war zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen.

Laut Anklage hatte der Beschuldigte zunächst am Mittag des 14. Januars von hinten einem Polizisten ans Bein getreten, der dadurch umfiel und sich verletzte. Der Beamte habe Schmerzen in der Schulter gehabt und Hämatome erlitten. Später soll der als Mönch verkleidete Mann dann einen Polizisten zwei Mal geschubst haben, der gerade einer Kollegin helfen wollte, die ebenfalls im Schlamm stecken geblieben war. Diese Szene ging als Video um die Welt. Dem beschuldigten Klimaaktivisten war man unter anderem auf die Spur gekommen, weil er auch in Frankreich in Mönchskutte bei Krawallen beteiligt gewesen sein soll.

Zudem hatte der Franzose sich laut Anklage in einem Interview mit dem Magazin "stern" im vergangenen Februar schließlich als "Mönch von Lützerath" geoutet. In dem Interview hatte der Franzose keine Reue gezeigt: "Irgendwie hat es Spaß gemacht, ja. Und eigentlich war ich selbst überrascht, dass ich nicht im Schlamm stecken geblieben bin." Das Amtsgericht muss die Anklage noch zulassen. Einen Termin für eine Verhandlung gibt es noch nicht.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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