Fall sorgte für Schlagzeilen Mörder von Dominik Brunner muss wieder vor Gericht
11.07.2025, 18:44 Uhr Artikel anhören
Ein Bild von Dominik Brunner am Rande einer Gedenkveranstaltung 2019 am Bahnsteig in Solln.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Fall sorgt bundesweit für Entsetzen: Im September 2009 stellt sich Dominic Brunner vor Teenager, die von jungen Männern bedroht werden. Seine Zivilcourage bezahlt der Geschäftsmann mit seinem Leben. Nun muss sich der Mörder von Brunner erneut vor Gericht verantworten.
Der vor knapp 15 Jahren wegen Mordes an dem Geschäftsmann Dominik Brunner verurteilte Mann muss wieder vor Gericht. Der Prozess vor dem Amtsgericht München soll am 1. August beginnen, wie ein Gerichtssprecher bestätigte.
Demnach hatte der inzwischen 34-jährige Markus S. mehrfach gegen die Weisungen seiner Führungsaufsicht verstoßen. "Dem Angeklagten liegen Verstöße gegen Weisungen während der Führungsaufsicht in sechs Fällen zur Last, darunter sich bei der Dienststelle der Bewährungsaufsicht zu melden oder keine illegalen Betäubungsmittel zu sich zu nehmen", teilte der Gerichtssprecher mit.
Der Fall sorgte 2009 bundesweit für Aufsehen. Am S-Bahnhof im Münchner Stadtteil Solln hatte sich Dominik Brunner damals schützend vor Teenager gestellt, die von jungen Männern bedroht wurden. Der Geschäftsmann aus Ergoldsbach in Niederbayern wurde schwer verletzt und starb später in einer Klinik an einem Herzstillstand. Brunner gilt seither als Vorbild an Zivilcourage, er bekam posthum zahlreiche Ehrungen.
2010 verurteilte das Landgericht München I zwei junge Männer zu mehrjährigen Jugendstrafen. Markus S. wurde als Haupttäter zu neun Jahren und zehn Monaten Jugendstrafe wegen Mordes und Beihilfe zur versuchten räuberischen Erpressung verurteilt.
S. sei am 14. Mai 2019 entlassen worden, schreiben "Merkur" und "tz" unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Die für fünf Jahre verhängte Führungsaufsicht sei zwar beendet, das Verfahren vor dem Amtsgericht betreffe aber noch Weisungsverstöße aus der Zeit davor. Dem Bericht zufolge droht ihm nun im schlimmsten Fall eine erneute Haft- oder Geldstrafe.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa