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Tausende Schuss Munition geklaut Gericht verurteilt sächsischen LKA-Beamten

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Bereits im März sprach das Gericht den Beamten der veruntreuenden Unterschlagung und Bestechlichkeit schuldig.

Bereits im März sprach das Gericht den Beamten der veruntreuenden Unterschlagung und Bestechlichkeit schuldig.

(Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

Der Skandal führte zur Entlassung des LKA-Chefs: Spezialkräfte der sächsischen Polizei hatten massenweise Munition entwendet und für ein nicht genehmigtes Schießtraining verwendet. Nun fällt das Urteil gegen einen Beamten.

Rund sieben Jahre nach einem großangelegten Munitionsdiebstahl durch Spezialkräfte der sächsischen Polizei ist ein Beamter zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro verurteilt worden. Er wurde bereits im März der veruntreuenden Unterschlagung und der Bestechlichkeit schuldig gesprochen, wie ein Sprecher des Landgerichts Dresden sagte. Der Prozess hatte überwiegend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden.

Angeklagt waren drei Beamte des Landeskriminalamts (LKA) wegen Bestechlichkeit, Diebstahls sowie unerlaubten Erwerbs und Besitzes von genehmigungspflichtiger Munition. Die Staatsanwaltschaft forderte in ihren Plädoyers für die drei Angeklagten Bewährungsstrafen zwischen sechs und zwölf Monaten, die Verteidigung Freisprüche.

Im März 2021 war bekannt geworden, dass Beamte des mobilen Einsatzkommandos Dresden des LKA mutmaßlich 7000 Schuss Munition aus Polizeibeständen gestohlen und 2018 für ein nicht dienstliches Schießtraining auf einem Schießplatz in Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern verwendet haben sollen. Das Training war zuvor bei einem Vorgesetzten beantragt, von diesem aber verboten worden. Darüber setzten sich die Beamten jedoch hinweg.

Infolge des Skandals wurde der damalige Chef des Landeskriminalamtes, Petric Kleine, entlassen. Das mobile Einsatzkommando Dresden wurde aufgelöst. Insgesamt ermittelte die Generalstaatsanwaltschaft gegen 17 Polizeibeamte, darunter die drei Hauptbeschuldigten.

Ein nach dem Vorfall vom Landesinnenministerium in Auftrag gegebener Untersuchungsbericht nannte unter anderem Mängel in der Dienstaufsicht und der Personalstruktur als Gründe dafür, dass Beamte Tausende Schuss Munition entwenden konnten. Belege für Verbindungen zu rechtsextremistischen Netzwerken sahen die Experten nicht.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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