Großrazzia in NRW Beamte gehen gegen Schwarzarbeit vor
30.01.2018, 09:22 Uhr
Die Polizei stellte bei der Großrazzia unter anderem eine große Menge Schwarzgeld sicher.
(Foto: dpa)
Organisierte Schwarzarbeit ist in Deutschland weit verbreitet. Aber ihr ist nur schwer beizukommen. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen geht jetzt massiv gegen die kriminellen Machenschaften und die Hintermänner vor.
Es geht um illegale Arbeiterkolonnen, Steuerhinterziehung, Sozialbetrug: Spezialeinheiten von Zoll und Polizei in Nordrhein-Westfalen gehen seit dem Morgen in einer Razzia gegen organisierte Schwarzarbeit im Baugewerbe vor. Ein Sprecher des Hauptzollamts Krefeld sprach von mehreren Zugriffen. Genauere Details nannte er zunächst nicht, da die Beamten noch mitten im Einsatz seien. Auch die Städte, in denen die Razzia lief, waren zunächst nicht bekannt.
Die "Rheinische Post" schrieb von mehr als tausend beteiligten Einsatzkräften in NRW. In Erkrath bei Düsseldorf wurden Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. Auch Spezialeinsatzkommandos des Zolls seien ausgerückt. Die Eliteeinheit der Bundespolizei, die GSG 9, war ebenfalls "unterstützend beteiligt". Im Vorfeld habe es rund zehn Haftbefehle und im Laufe der Aktion mindestens eine Festnahme gegeben. Für die Aktion wurde die Sonderkommission "SoKo Moses" eingerichtet.
Durch organisierte Schwarzarbeit im Baugewerbe entstünden Millionenschäden, sagte der Hauptzollamts-Sprecher. Vor zwei Jahren war in Hessen ein Ring aus Schwarzarbeitsfirmen aufgeflogen, der jahrelang Steuern und Sozialabgaben in Millionenhöhe hinterzogen haben soll. Auch im Münsterland war der Zoll Anfang 2016 in einer Razzia gegen Schwarzarbeit im Baugewerbe vorgegangen. 2015 hatte es wegen der illegalen Beschäftigung von Arbeiterkolonnen eine internationale Razzia in Deutschland, Italien und den Niederlanden gegeben
Bereits am Montag waren Einsatzkräfte in NRW bei einer Großrazzia gegen eine international tätige Autohehlerbande vorgegangen, die in NRW mindestens 47 zuvor in Deutschland, Belgien und Frankreich gestohlene Wagen verkauft haben soll. Es gab viele Festnahmen.
Quelle: ntv.de, mba/dpa