Tote und VerletzteNach Schüssen an US-Elite-Uni Verdächtiger gefasst

Auf dem Campus der Brown University eröffnet ein Bewaffneter das Feuer und tötet zwei Menschen. Mehr als 400 Polizisten fahnden nach dem flüchtigen Täter, werten Kameraaufnahmen aus - und haben Erfolg. Das Motiv des Täters ist allerdings unklar.
Nach tödlichen Schüssen an der US-Elite-Universität Brown im US-Bundesstaat Rhode Island ist eine verdächtige Person in Gewahrsam. Es handele sich um eine Person in ihren 30ern, sagte Oscar Perez, Polizeichef der Stadt Providence, bei einer Pressekonferenz. Nach weiteren Personen werde derzeit nicht gesucht. Bürgermeister Brett Smiley sagte: "Die Menschen in Providence können heute Morgen ein bisschen aufatmen."
"Meine Gedanken sind immer noch auf die Menschen fokussiert, die ihre Leben verloren haben", sagte der Gouverneur von Rhode Island, Dan McKee. Zwei Studenten wurden getötet und mindestens neun weitere verletzt. Die Verletzten sind demnach in stabilem Zustand.
Zunächst hatte die Polizei ein Video veröffentlicht, das einen schwarz gekleideten Verdächtigen zeigte. Das Gesicht war nicht zu erkennen. Der mutmaßliche Schütze hatte das Universitätsgelände demnach zu Fuß verlassen und war dann über Stunden flüchtig gewesen - sein Motiv ist bislang ungeklärt. Die Polizei hatte Aufnahmen von Überwachungskameras aus der Umgebung ausgewertet.
Die Studierenden auf dem Campus der Brown University und Anwohner rund um die Universität waren zuvor aufgefordert worden, sich nicht ins Freie zu begeben. Diese Anordnung wurde nun aufgehoben. Der Campus gelte jedoch weiterhin als aktiver Tatort. Mehr als 400 Polizisten waren an der Suche nach dem Täter beteiligt.
Der Täter sei nach den Schüssen in dem Gebäude der Ingenieurwissenschaften geflohen, hatten die Behörden in Providence zunächst mitgeteilt. In dem Gebäude fanden zu diesem Zeitpunkt Prüfungen statt. Stunden nach der Tat waren die Straßen rund um den Campus noch immer abgeriegelt, während die Fahndung andauerte.
Waffengewalt nimmt kein Ende
Zunächst hatte es Berichte gegeben, dass der Schütze gefasst worden sei. Auch US-Präsident Donald Trump hatte dies über seine Plattform Truth Social verbreitet. Die Information stellte sich aber als falsch heraus. Auch Trump korrigierte seine Angaben dann in einem neuen Post zu dem Thema.
In den USA kommt es immer wieder zu aufsehenerregenden Fällen von Waffengewalt - etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei großen Veranstaltungen. Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich, teils auch halbautomatische Waffen. Trotz großem Entsetzen nach besonders schlimmen Vorfällen mit vielen Toten scheitern Bemühungen, die Waffengesetze zu verschärfen, seit Jahren immer wieder.
Die südlich von Boston gelegene Stadt Providence hat rund 200.000 Einwohner und ist die Hauptstadt des kleinen Bundesstaats Rhode Island. Die Universität gehört zur sogenannten "Ivy League", den Elite-Universitäten im Nordosten der USA.