Flusspferde, Elefanten, Zebras Namibia lässt wegen Dürre 700 Wildtiere töten
03.09.2024, 18:14 Uhr Artikel anhören
Um Wasser zu sparen, müssen nun Elefanten, Zebras und andere Wildtiere sterben.
(Foto: IMAGO/Pond5 Images)
Im Namibia herrscht wegen Dürre Ausnahmezustand. Nun sieht sich die Regierung dazu gezwungen, Hunderte Wildtiere zu töten, um so Wasserreserven zu schützen und Fleisch für die Menschen zu sichern. Tierschützer schlagen Alarm und sehen darin nicht die Lösung des Problems.
Wegen der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten lässt Namibia derzeit 700 Wildtiere wie Flusspferde und Elefanten töten. Es seien bereits etwa 160 Tiere getötet worden, teilte das Umweltministerium mit. Mit der Keulung sollen laut Regierung die Wasserreserven entlastet und Fleisch für Tausende Menschen bereitgestellt werden, die wegen der Dürre hungern.
Die Jagd wird entsprechend einer in der vergangenen Woche verfügten Anordnung von professionellen Jägern ausgeführt. Getötet werden sollen unter anderem insgesamt 30 Flusspferde, 60 Büffel und 83 Elefanten. Auch 300 Zebras stehen auf der Abschussliste.
Dauer des Einsatzes offen
Die Dauer des Einsatzes sei noch offen, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums. "Unser Ziel ist es, Traumata so gering wie möglich zu halten. Wir müssen die Tiere, die gejagt werden sollen, von denen trennen, die nicht gejagt werden." Gemäß dem internationalen Verkaufsverbot für Elfenbein würden die Stoßzähne der getöteten Elefanten in staatliche Lagerhäuser gebracht, versicherte der Sprecher.
Bei Tierschützern war die Regierungsanordnung auf heftige Kritik gestoßen. "Der Plan ist nicht nur grausam, sondern auch gefährlich kurzsichtig", kritisierte die Organisation Peta. Die Keulung werde das Dürre-Problem nicht lösen.
Namibia hatte wegen der Dürre, die derzeit weite Teile des südlichen Afrikas heimsucht, im Mai den Ausnahmezustand ausgerufen. Nach Angaben des Welternährungsprogramms sind etwa 1,4 Millionen Namibier, fast die Hälfte der Bevölkerung, mit akuter Ernährungsunsicherheit konfrontiert.
Quelle: ntv.de, nan/AFP