Täter verwechselten Opfer Neue Suche nach Leiche von vor 55 Jahren Entführter
15.07.2024, 16:36 Uhr Artikel anhören
Der Bauernhof in Hertfordshire, auf dem die Leiche laut einem der Täter vergraben wurde. Die Polizei will das Gelände nun erneut durchkämmen.
(Foto: picture alliance / SOLO Syndication)
In England entführen zwei Brüder 1969 eine 55-Jährige, die sie für die Ehefrau des Medienmoguls Murdoch halten. Sie werden gefasst, die Leiche des Opfers bleibt jedoch bis heute verschwunden. Nach einem Hinweis von einem der Täter beginnt jetzt eine neue Suchaktion.
Mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Tat hat in Großbritannien eine neue Suche nach der Leiche einer Frau begonnen, welche die Entführer damals fälschlicherweise für die Ehefrau des Medienmoguls Rupert Murdoch hielten. Ein Farmgelände nördlich von London soll ein drittes Mal durchkämmt werden, teilte die Polizei in London mit. Es gehe um die Entführung von Muriel McKay im Jahr 1969, deren Leiche bis heute nicht gefunden wurde.
Über dem Suchgebiet werde eine Flugverbotszone eingerichtet, kündigte die Polizei an. Damit sollten "der Ablauf der Suche und die Würde der Verstorbenen geschützt werden, falls sterbliche Überreste gefunden werden".
Die damals 55-jährige McKay war 1969 von den verurteilten Tätern Nizamodeen und Arthur Hosein in der Annahme entführt worden, sie sei Murdochs zweite Frau Anna. Die Brüder folgten dem Rolls-Royce des Medienmoguls ohne zu wissen, dass dieser das Fahrzeug an seinen Stellvertreter Alick McKay verliehen hatte, den Mann von Muriel McKay. Diese saß zum Tatzeitpunkt in dem Auto und wurde entführt.
Die Brüder - in der Annahme Murdochs Frau in ihrer Gewalt zu haben - forderten ein Lösegeld von einer Million Pfund, was heute rund 14 Millionen Pfund (knapp 17 Millionen Euro) entspricht. Sie wurden geschnappt und 1970 wegen Mordes und Entführung verurteilt. Sie bestritten jedoch, ihr Opfer getötet zu haben. Arthur Hosein starb 2009 im Gefängnis, sein Bruder saß 20 Jahre in Haft und wurde dann nach Trinidad abgeschoben. Im vergangenen Dezember dann ließ Nizamodeen Hosein der Familie des Opfers laut der Zeitung "The Times" eine eidesstattliche Erklärung zukommen, dass die Leiche von McKay auf dem Bauernhof in Hertfordshire im Norden von London vergraben worden sei.
Außerdem erklärte er, Muriel McKay sei zusammengebrochen und gestorben, als sie im Fernsehen einen Bericht über ihre Entführung gesehen habe. Das Gelände soll nun nach Polizeiangaben nochmals durchsucht werden. McKays Enkelsohn Mark Dryer sagte der BBC, der Schwerpunkt der Suche solle auf einem Bereich hinter einer Scheune liegen, der bisher noch nicht durchkämmt worden sei.
Quelle: ntv.de, lar/AFP