Der Snack von der Küste Norddeutsche lieben ihre Fischbrötchen
05.05.2018, 17:44 Uhr
Fisch im Brötchen gibt es in vielen Varianten.
(Foto: picture alliance / Monika Skolim)
In Berlin ist es die Currywurst, in Bayern die Weißwurst und im Norden natürlich das Fischbrötchen. Die deutschen Küstenbewohner feiern ihren Snack mit einem eigenen Feiertag: Am "Weltfischbrötchentag" gibt es allerhand Leckereien, aber auch kuriose Neukreationen.
Ob Matjes, Backfisch, Lachs oder Krabben: Der Norddeutsche packt es gern zwischen zwei Brötchenhälften. Und auch für viele Küstenurlauber führt kein Weg am Fischbrötchen vorbei. Obwohl es den Snack längst nicht mehr nur an der Waterkant gibt, wird ihm hier doch besonders gehuldigt. An der Ostseeküste Schleswig-Holsteins hat die "Currywurst des Nordens" sogar einen eigenen Feiertag: Der 5. Mai ist "Weltfischbrötchentag". 23 Orte zwischen Flensburg und Travemünde beteiligen sich in diesem Jahr daran.
Wie gelingt ein leckeres Fischbrötchen? "Wichtig ist ein frisches knuspriges Brötchen", sagt Petra Wöbke. Die Travemünderin kennt sich aus in der Materie, ihre Familie führt seit mehr als 40 Jahren ein Fischfachgeschäft in Sichtweite des Travemünder Fischereihafens und hat mindestens zwölf verschiedene Sorten von Fischbrötchen im Angebot.
"Das klassische Fischbrötchen wird mit Bismarckhering oder mit Matjes zubereitet", sagt sie. Zwiebelringe und saure Gurken können dazu kommen, sind aber kein Muss. Fischbrötchen gibt es in verschiedenen Varianten: mit Brathering, Rollmops, Sprotten oder Lachs, mit gebackenem Fischfilet oder einer Fischfrikadelle. Auch Brötchen mit Krabben oder Krabbensalat sind beliebt. "Obwohl das streng genommen keine Fischbrötchen, sondern Krabbenbrötchen sind", sagt Wöbke.
"Fischbrötchenpizza" – ob das schmeckt?
Beim Weltfischbrötchentag werden auch immer mal wieder neue Kreationen vorgestellt. 2014 war es eine Klappstulle mit Matjes, in diesem Jahr wird nach Angaben der Veranstalter eine "Fischbrötchenpizza" Premiere haben. Es gibt aber auch regionale Unterschiede: An der Nordseeküste bevorzugt man Krabbenbrötchen. "Aber alle anderen Varianten kennt und liebt man hier genauso", sagt Malte Keller vom Nordsee-Tourismus-Service in Büsum.
Bevorzugt bekommt man Fischbrötchen an der Imbissbude im Fischereihafen, im Fischfachgeschäft und in auf Fisch spezialisierten Gastronomieketten. Anders als die Currywurst hat das Fischbrötchen den Sprung in die Gastronomie bislang nicht geschafft. "90 Prozent aller Fischbrötchen werden an der Imbissbude verkauft", sagt der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Schleswig-Holstein, Stefan Scholtis.
Das Fischbrötchen hat längst seinen Siegeszug Richtung Süden angetreten. Auch auf dem Oktoberfest in München werden heute "Fischsemmeln" angeboten. Und wer hat's erfunden? "Gefühlt war das Fischbrötchen schon immer da, wie das Wurstbrot oder die Käsestulle", sagt eine Sprecherin des Bundesmarktverbandes der Fischwirtschaft. Einer bestimmten Person oder Region lasse sich das nicht zuordnen.
Quelle: ntv.de, Eva-Maria Mester, dpa