Mutation tötet Senioren Oslo setzt auf harten Lockdown
23.01.2021, 13:34 Uhr
Es ist ruhig auf Oslos Straßen, ab heute dürfen nur noch lebensnotwendige Geschäfte öffnen.
(Foto: picture alliance/dpa/NTB)
Die neue Corona-Mutation hat schon einige Länder erreicht - nun trifft es auch Norwegen. Nach dem Tod zweier Senioren ordnet die Regierung daher einen strikten Lockdown an. In einigen Bezirken seien die Einschränkungen sogar noch größer als letztes Jahr, sagt der Gesundheitsminister.
Nach dem Auftreten der in Großbritannien entdeckten Corona-Variante in einem norwegischen Pflegeheim hat die Regierung in Oslo einen Lockdown in der Hauptstadtregion angeordnet. Von diesem Samstag an dürften nur noch lebensnotwendige Geschäfte öffnen, alle öffentlichen Veranstaltungen außer Beerdigungen seien verboten, sagte Gesundheitsminister Bent Hoie vor Journalisten. Für die insgesamt zehn betroffenen Gemeinden seien es die "striktesten Maßnahmen seit März" vergangenen Jahres.
In einigen Bezirken seien die Einschränkungen sogar größer als während des ersten Lockdowns im März 2020, sagte Hoie. Die neuen Maßnahmen sehen auch vor, dass die zuständigen Gemeinden die Schließung von Grundschulen sowie Distanz-Unterricht für die weiterführenden Schulen anordnen dürfen. Restaurants dürfen nur noch Außer-Haus-Service anbieten.
Die Einschränkungen bleiben zunächst bis 31. Januar in Kraft. Hintergrund des neuen Lockdowns ist der Nachweis der britischen Corona-Mutante in einem Seniorenheim in Nordre Follo im Süden Oslos. Zwei Bewohner des Heims, beide über 90 Jahre alt, seien nach einer Infektion mit der Corona-Variante gestorben, teilte das norwegische Gesundheitsinstitut am Freitag mit. Bei wem sich die beiden Menschen mit der Mutante infizierten, war nach Behördenangaben zunächst unklar.
Die neue Mutante gilt als hochansteckend und könnte nach Angaben des britischen Premierministers Boris Johnson auch tödlicher sein als die Ursprungsvariante des Coronavirus. Die neue Variante wurde bereits in mehr als 60 Ländern nachgewiesen, darunter auch in Deutschland.
Quelle: ntv.de, can/AFP