Umfrage mit klarem Ergebnis Papst-Tod interessiert in Deutschland nur wenig
10.01.2023, 19:13 Uhr Artikel anhören
Benedikt XVI. habe das Ansehen seiner Person zu Lebzeiten nicht in den Vordergrund gestellt, sagt Kardinal Reinhard Marx.
(Foto: picture alliance / Stefano Spaziani)
Als Joseph Ratzinger zum Papst gewählt wird, ist die Euphorie in Deutschland groß. Das Interesse an seinem Tod kurz vor Ende des Jahres stößt dagegen kaum auf Interesse. Im Trendbarometer von RTL/ntv stehen für die Deutschen zwei andere Themen hoch im Kurs.
Der Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. stößt zu Beginn des neuen Jahres einer aktuellen Umfrage zufolge bei Bürgern und Bürgerinnen in Deutschland auf nur wenig Interesse. Auf die Frage, welches Thema sie besonders interessiere, antworteten lediglich vier Prozent mit dem Tod des 95-Jährigen am Silvestermorgen. Das geht aus dem aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer hervor.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte dafür mehr als 2500 Menschen. Der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise bleiben demnach die interessantesten Themen (52 und 41 Prozent). 24 Prozent der Befragten nannten nach der Silvesternacht das Thema Gewalt in Deutschland.
Bei den Trauerfeierlichkeiten zu Ehren von Papst Benedikt XVI. im Vatikan am Anfang des Jahres zeigte sich ebenfalls ein eher zurückhaltendes Bild: Es waren zwar mehr Besucher angereist, als die Behörden erwartet hatten, aber immer noch deutlich weniger als bei Benedikts polnischem Vorgänger Papst Johannes Paul II. im Jahr 2005. Der verstorbene Papst soll sich allerdings ohnehin bescheidene Trauerfeierlichkeiten gewünscht haben.
Kardinal Reinhard Marx sagte über Benedikt nach dessen Tod, dieser sei stets bescheiden geblieben und habe immer das Amt, nicht die Person in den Vordergrund gestellt. Es sei ihm nicht um Ansehen für seine Person oder die Erweiterung von Macht gegangen, sondern darum, die ihm von Gott übertragene Aufgabe bestmöglich und mit ganzer Kraft zu erfüllen. Benedikt XVI. war von 2005 bis 2013 das Oberhaupt der Katholischen Kirche, ehe er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückzog.
Quelle: ntv.de, rog/dpa