Engpässe in der Versorgung Personalausfall durch Corona belastet Kliniken
12.03.2022, 11:31 Uhr
"In einigen Bundesländern müssen bereits Reservekliniken genutzt werden", berichtet DKG-Chef Gaß.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Corona-Fallzahlen sind so hoch wie nie. In einigen Krankenhäusern kommt es durch erkrankte Beschäftige bereits zu Aufnahmestopps. Dazu erwarten die Kliniken eine Mehrbelastung aufgrund der Kriegsflüchtlinge, deren Impfschutz oft nicht ausreichend sei.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) haben vor einer zunehmenden Belastung deutscher Kliniken durch Corona-infizierte Mitarbeiter gewarnt. "Immer mehr Krankenhaus-Beschäftigte fallen wegen Krankheit oder Quarantäne aus", sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
"In einigen Bundesländern müssen bereits Reservekliniken genutzt werden, weil die normalen Kliniken nicht mehr aufnehmen können", sagte Gaß. Auch solle die zu erwartende Mehrbelastung durch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nicht unterschätzt werden. "Dies auch, weil die Impfquote sehr niedrig ist und der genutzte chinesische Impfstoff kaum vor der Omikron-Variante schützt", so Gaß.
"Deutlich höhere Ausfallquote"
DIVI-Präsident Gernot Marx sagte dem RND, die hohe Zahl positiv getesteter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei für viele Krankenhäuser belastend. "Wir haben beim Personal eine deutlich höhere Ausfallquote als sonst", erklärte Marx.
DKG-Chef Gaß warnte zudem vor einer möglichen Zunahme der Intensivbetten-Belegung in den kommenden Wochen. "Die Zahlen steigen, sowohl bei der Inzidenz als auch bei den Belegungszahlen positiv getesteter Patienten", sagte Gaß mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen. Auf den Intensivstationen nähmen die Belegungszahlen momentan noch ab. "Aktuell liegen fast 21.000 COVID-positiv getesteter Patienten in den Infektionsbereichen der Krankenhäuser, über 2100 davon in den Intensivstationen", erklärte Gaß.
Die Omikron-Subvariante BA.2 lasse die Inzidenz enorm steigen. "Wenn sich der Trend bestätigt, könnten mit einer Verzögerung von zwei bis drei Wochen auch die Zahlen auf den Normal- und Intensivstationen wieder stärker steigen", sagte Gaß. Belastungsszenarien wie 2020 und 2021 seien aber nicht zu erwarten.
Quelle: ntv.de, mdi