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Tagelanger Blackout Polizei ermittelt wohl wegen Riesen-Stromausfall an Berliner Autobahnen

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Tagelang fehlte der Strom in Teilen Berlins.

Tagelang fehlte der Strom in Teilen Berlins.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein Brandanschlag sorgt im September für einen Stromausfall über drei Tage in Teilen Berlins. Verantwortlich sind dafür mutmaßlich linksextreme Täter. Jetzt sucht die Polizei offenbar an den Stadtautobahnen nach Spuren zur Tat.

Ein großer Polizeieinsatz zur Sicherung von Spuren und Beweisen hat in Berlin zu einer Vollsperrung auf den Autobahnen 100 und 113 geführt. Nach Informationen der "Welt" soll die Aktion mit dem mutmaßlich linksextremistischen Brandanschlag zu tun haben, der zum größten Stromausfall der Nachkriegsgeschichte in Berlin führte. Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft wollte dies nicht kommentieren.

"Es handelt sich um Maßnahmen der Berliner Strafverfolgungsbehörden in einem Ermittlungsverfahren zum Auffinden möglicher Spuren und Beweismittel", sagte Behördensprecher Sebastian Büchner lediglich.

Beamtinnen und Beamte suchten die Strecke zwischen der Anschlussstelle Stubenrauchstraße und der Alboinstraße ab, wie die Staatsanwaltschaft in Berlin mitteilte. Bei der Aktion kamen nach dpa-Informationen auch spezielle Spürhunde zum Einsatz, die frei über die Fahrbahn liefen. Es handelte sich um sogenannte Mantrailer-Hunde, die darauf trainiert sind, den Geruch einer Person etwa über ein Kleidungsstück aufzunehmen und der Duftspur zu folgen.

Nach rund einer Stunde war der Einsatz beendet und die Autobahnen waren wieder in beide Richtungen befahrbar. Damit endete die Sperrung vorzeitig. Die Polizei hatte vorab mitgeteilt, dass die Strecke bis 15 Uhr gesperrt sei. Ob der frühere Abschluss durch einen schnellen Fund zustande kam, ist noch unklar. "Zum Schutz der andauernden Ermittlungen können dazu keine Angaben gemacht werden", erklärte Staatsanwaltschaftssprecher Büchner.

Behörden halten sich bedeckt

Laut "Welt" steht der Einsatz im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum rund 60-stündigen Stromausfall in Berlin-Köpenick Mitte September, von dem rund 50.000 Stromkunden im Südosten Berlins betroffen waren. Das Blatt berief sich auf Polizeikreise. Demnach verfolgen die Ermittler Spuren, die auf einen gezielten Eingriff in die Energieinfrastruktur hindeuten. Demnach werden entsprechende Bereiche entlang der Trassen derzeit untersucht, Beweismittel gesichert und mögliche Kabelschäden dokumentiert.

Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat den Blackout-Fall übernommen. "Die Ermittlungen dauern an", sagte Büchner auf Nachfrage zum aktuellen Stand dieses Verfahrens.

Nach Einschätzung der Ermittler geht der Brandanschlag auf das Konto linksextremer Täter. Ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben werde als authentisch eingeschätzt, sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger damals. Es weise Ähnlichkeiten auf mit einem Bekennerschreiben zu einem ähnlichen Brandanschlag im Februar nahe der Tesla-Autofabrik in Brandenburg.

Die A100 verläuft als innerstädtische Schnellstraße durch den Süden und Westen Berlins. Sie verbindet die Bezirke Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg, Neukölln und Treptow-Köpenick und folgt in großen Teilen der Trasse der Berliner Ringbahn.

Quelle: ntv.de, lme/dpa

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