Kampf gegen "Reichsbürger" Polizei fasst Mann mit Waffenarsenal und Bunker
14.05.2025, 19:26 Uhr Artikel anhören
Das Polizei-Foto zeigt die beschlagnahmten Waffen.
(Foto: Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim)
Nur einen Tag nach dem Verbot der "Reichsbürger"-Gruppierung "Königreich Deutschland" meldet die Polizei den nächsten Erfolg: In Niedersachsen fassen Ermittler einen Mann, auf dessen Grundstück sie umgebaute Kriegswaffen, Munition – und einen ausgestatteten Bunker entdecken.
Ein mutmaßlicher "Reichsbürger" ist bei einer Durchsuchung in der Nähe von Lingen verhaftet worden. Auf dem Privatgrundstück des 57-Jährigen in Lohne in der niedersächsischen Grafschaft Bentheim wurden unter anderem umgebaute Kriegswaffen, vollautomatische Gewehre und ein Bunker gefunden, wie die Polizei mitteilte. Vor der mehrstündigen Durchsuchung am Montag vergangener Woche gab es umfangreiche Ermittlungen gegen den Mann.
Die Polizei rechnet den 57-Jährigen nach bisherigen Erkenntnissen der Gruppe "Vereinte Nation wenea" zu. Dabei handelt es sich laut Bundesamt für Verfassungsschutz um eine Gruppe der sogenannten Reichsbürger beziehungsweise Selbstverwalter, deren Ziel es sei, eine neue Gemeinschaft und Staatsform zu organisieren.
Neben dem ausgestatteten Bunker und Waffen fanden die Beamten auf dem Grundstück auch erhebliche Mengen Munition. Sie stellten zudem Beweismaterial wie Datenträger sicher. Gegen den 57-Jährigen wird wegen Verstößen gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt. Seine Untersuchungshaft wurde gegen eine Meldeauflage außer Vollzug gesetzt.
"Königreich Deutschland" verboten
Erst am Dienstag hatte es bundesweit Durchsuchungen bei sogenannten Reichsbürgern gegeben, nachdem die Gruppierung "Königreich Deutschland" verboten worden war. Der Gründer der Gruppe, Peter Fitzek, und weitere mutmaßliche Rädelsführer wurden festgenommen. Auch in Niedersachsen waren Polizisten im Einsatz; Festnahmen gab es dort nicht. Das "Königreich Deutschland" ist aktuell die größte Gruppierung sogenannter Reichsbürger und Selbstverwalter und soll bundesweit etwa 6000 Anhänger haben.
"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. Sie erkennen auch demokratische und rechtsstaatliche Strukturen wie Parlament, Gesetze oder Gerichte nicht an. Steuern, Sozialabgaben oder Bußgelder wollen sie nicht zahlen.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa