Panorama

Von Deutschland nach Argentinien Polizei findet Raum voller Nazi-Artefakte

Eins der gefundenen Artefakte: Die Hitler-Verehrung ist nicht zu übersehen.

Eins der gefundenen Artefakte: Die Hitler-Verehrung ist nicht zu übersehen.

(Foto: AP)

Nach dem Zweiten Weltkrieg fliehen viele hochrangige Nazis nach Argentinien. Im Gepäck haben sie viele Gegenstände, mit denen heute noch immer gehandelt wird. Die Polizei entdeckt gleich ein ganzes Lager davon.

Die argentinische Polizei hat eine umfangreiche Sammlung von Nazi-Artefakten entdeckt und sichergestellt. Örtlichen Medienberichten zufolge waren die rund 75 Objekte im Haus eines Sammlers in einem nördlichen Vorort von Buenos Aires hinter einer falschen Wand versteckt.

Bei Interpol werden einige Artefakte gezeigt.

Bei Interpol werden einige Artefakte gezeigt.

(Foto: AP)

Gefunden wurden demnach Hitlerbüsten, Ehrendolche, hakenkreuzverzierte silberne Bierbecher und Kinderspielzeug. In der Sammlung fanden sich einige medizinische Geräte, darunter auch ein Instrument zur Schädelvermessung. Zudem entdeckten die Ermittler Fotos, die offenbar die Herkunft der Stücke belegen sollen. Auf einigen Fotos war Adolf Hitler zu sehen, beispielsweise mit einem Vergrößerungsglas - ein entsprechender Gegenstand wurde in der Sammlung gefunden. Die Behörden glauben, die Stücke seien echt und könnten hochrangigen Nazis gehört haben. "Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich um Originalstücke handelt", sagte Sicherheitsministerin Patricia Bullrich.

Dem Sammler waren die Behörden auf die Spur gekommen, nachdem in einer Galerie asiatische Gegenstände gefunden worden waren, deren Herkunft unklar war. Daraufhin wurde der Mann beobachtet. Bei einer Razzia der argentinischen Bundespolizei gemeinsam mit der Interpolabteilung für den Schutz heimischer Kulturgüter wurden bei ihm nicht nur die Nazi-Devotionalien, sondern auch Gegenstände japanischen, chinesischen und ägyptischen Ursprungs beschlagnahmt.

Die Ermittler und Vertreter der jüdischen Gemeinde vermuten, dass die Objekte nach dem Zweiten Weltkrieg von hochrangigen Nazis nach Argentinien gebracht wurden. Nach 1945 flohen tausende deutsche Nazis über die sogenannte "Rattenlinie" mit Hilfe des Vatikan und des Roten Kreuzes nach Argentinien. Der damalige Präsident Juan Perón gewährte ihnen Zuflucht. Unter ihnen waren Adolf Eichmann, der für die Ermordung von schätzungsweise sechs Millionen Menschen verantwortlich war, der Auschwitz-Arzt Josef Mengele oder der ehemalige SS-Offizier Erich Priebke.

Quelle: ntv.de, sba

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen