Panorama

Nach Todesdrohungen in Metro Polizei in Paris schießt auf vollverschleierte Frau

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Die Frau befand sich nach den Schüssen der Polizei in einem kritischen Zustand.

Die Frau befand sich nach den Schüssen der Polizei in einem kritischen Zustand.

(Foto: IMAGO/MAXPPP)

In der Metro von Paris ruft eine vollverschleierte Frau laut Polizei "Allahu Akbar" und spricht Todesdrohungen aus. Sie wird von herbeigerufenen Beamten beiseitegenommen und dann angeschossen. Möglicherweise ist die Schwerverletzte bereits von einem ähnlichen Fall bekannt und psychisch auffällig.

Pariser Polizisten haben in einer Metro-Station eine verschleierte Frau wegen einer mutmaßlich islamistischen Terrorgefahr angeschossen. Die Frau habe am Morgen zur Rush Hour "Ihr werdet alle sterben" und "Allahu Akbar" (etwa "Gott steht über allem") gerufen, teilte der Polizei-Chef der französischen Hauptstadt, Laurent Nunez, mit. Sie habe sich zudem in einer bedrohlich wirkenden Art und Weise verhalten.

Der Ausdruck "Allahu Akbar" ist vielfach von islamistischen Extremisten bei Anschlägen gerufen worden. Die mit einem Hidschab bekleidete und vollverschleierte Frau habe sich nach Angaben von Pendlern "aggressiv, dschihadistisch" geäußert, berichtete Regierungssprecher Olivier Veran ergänzend.

Die eintreffenden Polizisten hätten die Frau zunächst beiseitegenommen und sie aufgefordert, sich zu beruhigen. Zudem hätten sie die Frau gebeten, ihre Hände zu zeigen, um auszuschließen, dass von ihr eine tatsächliche Gefahr ausgehe. Die Staatsanwaltschaft erklärte, die Frau habe sich geweigert, "den Aufforderungen der Polizei Folge zu leisten" und zudem gedroht, "sich in die Luft zu sprengen". Danach hätten die Beamten "wegen der Gefahr in dieser Situation" keine andere Wahl gehabt, als das Feuer auf die Frau zu eröffnen, sagte Veran.

Schuss in den Unterleib

Nach Angaben der Feuerwehr, die am Tatort Erste Hilfe leistete, wurde die Frau im Unterleib getroffen. Sie sei in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht worden. Laut Polizeichef Nunez befand sie sich in einem kritischen Zustand. Bei ihr sei kein Sprengstoff gefunden worden. Ihre Identität müsse noch geklärt werden. Es könnte sich um dieselbe Person handeln, die im Jahr 2021 bereits in einem ähnlichen Fall auffällig geworden und deshalb in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden war.

Den weiteren Angaben zufolge wurden Ermittlungsverfahren gegen die Frau sowie wegen des Schusswaffengebrauchs der Polizisten eingeleitet. Die Metro-Station Bibliotheque Nationale de France wurde vorsorglich evakuiert. In Frankreich herrscht seit 13. Oktober die höchste Sicherheitsstufe, nachdem ein Lehrer mutmaßlich von Islamisten ermordet worden war. Die Ermittler haben die Tat in Zusammenhang gebracht mit den derzeitigen Entwicklungen im Nahen Osten.

Quelle: ntv.de, rog/rts

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