Panorama

"Wir können das nicht zulassen" Oft Schüler hinter Bombendrohungen in Frankreich

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Seit der tödlichen Attacke eines Islamisten auf einen Lehrer in Arras vor einer Woche kommt es in Frankreich verstärkt zu Bombendrohungen.

Seit der tödlichen Attacke eines Islamisten auf einen Lehrer in Arras vor einer Woche kommt es in Frankreich verstärkt zu Bombendrohungen.

(Foto: IMAGO/MAXPPP)

Vor einer Woche erschüttert ein tödlicher Angriff eines Islamisten auf einen Lehrer Frankreich. Seitdem häufen sich die Bombendrohungen im Land. Justizminister Dupond-Moretti zufolge sind oft Jugendliche dafür verantwortlich. Er spricht eine deutliche Warnung aus.

Hinter den gehäuften Bombendrohungen in Frankreich stecken vielfach Jugendliche. "Unter denen, die diese Bombendrohungen aussprechen, gibt es Kinder, kleine Scherzkekse, die keinen Sinn für Verantwortung haben", sagte Frankreichs Justizminister Éric Dupond-Moretti dem Sender RTL. "Ich erinnere daran, dass es die Eltern sind, die für die finanziellen Folgen aufkommen müssen, und die sind extrem hoch."

Es liefen 22 Strafverfahren, es gebe Festnahmen und Verurteilungen würden folgen. "Wir können das nicht zulassen. Das erzeugt eine Psychose, die das Land nicht gebrauchen kann." Zu den Bombendrohungen kommt es verstärkt seit dem tödlichen Angriff eines jungen Islamisten auf einen Lehrer in Arras vor einer Woche, der Frankreich schwer erschütterte. Danach wurde die höchste Terrorwarnstufe im Land verhängt.

"Wir brauchen Ruhe in dieser Zeit", sagte der Justizminister. Die Bombendrohungen müssten gestoppt werden. Wie Bildungsminister Gabriel Attal am Donnerstagabend auf France 2 sagte, habe es inzwischen 299 Bombendrohungen gegen Schulen gegeben, 75 allein am Donnerstag. Mehrere Dutzend Schüler seien inzwischen als Verantwortliche ermittelt worden, einige seien erst 11, 12 oder 14 Jahre alt. Auch elf Regionalflughäfen in Frankreich mussten am Donnerstag wegen Bombendrohungen geräumt werden.

Wie bei den Schulen überprüfte die Polizei in jedem Fall, dass keine tatsächliche Bedrohung vorliegt. "Das bringt den Flugverkehr durcheinander", meinte der Justizminister. "Das erzeugt eine Psychose." Wie Innenminister Gérald Darmanin am Donnerstagabend dem Sender BFMTV sagte, ist die terroristische Bedrohung in Frankreich "sehr hoch". Gleichwohl gebe es aktuell keine konkrete, spezifische Bedrohung.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen