Einsatz noch nicht beendet Polizei nimmt Person in Vieritz fest - nachts fallen Schüsse
11.11.2023, 12:50 Uhr Artikel anhören
Eine Person im brandenburgischen Vieritz konnte festgenommen werden, der Einsatz dauert aber nach mehr als 20 Stunden weiterhin an.
(Foto: picture alliance/dpa/TNN)
Bei dem großen Polizeieinsatz im brandenburgischen Vieritz meldet die Polizei eine Festnahme. Die erfolgt aber bereits am Freitagnachmittag. In der Nacht kann dann ein Kind das Gebäude verlassen und in Sicherheit gebracht werden. Dann fallen Schüsse.
Seit rund 24 Stunden ist die Polizei mit einem Großaufgebot inklusive Spezialkräften in Brandenburg im Einsatz - ein Mann soll Schüsse abgegeben haben. Einsatzkräfte waren am Freitag um 13.45 Uhr im Ortsteil Vieritz eingetroffen, der kleine Ort liegt etwa 20 Kilometer nordwestlich von Brandenburg an der Havel. Ersten Erkenntnissen zufolge befanden sich dort in einem Haus am Nachmittag vier Personen: der Verdächtige und ein weiterer Mann sowie ein Kind mit seiner Mutter. In der Nacht soll diese aus dem Haus getreten sein und das Kind dem Jugendamt übergeben haben.
Zudem erfolgte am späten Freitagnachmittag eine Festnahme, wie eine Sprecherin der Polizeidirektion West sagte. Einer der Männer sei mit einer Waffe aus dem Haus getreten und von Polizisten überwältigt worden. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand. Laut der Sprecherin hält sich der andere Mann weiter in dem Gebäude auf. Die Schüsse sollen von ihm abgegeben worden sein.
Am Samstagmittag soll es zu einer Detonation vor dem Haus gekommen sein. Ein Panzerfahrzeug habe sich Richtung Gebäude in Bewegung gesetzt. Die Polizei wollte einen Zugriff auf Nachfrage zunächst nicht bestätigen. Den Angaben nach hatte es einen Beschluss des Amtsgerichts gegeben, angeregt vom Jugendamt. Dutzende Rettungskräfte und zahlreiche Einsatzwagen der Polizei waren am Samstag weiter vor Ort.
Wegen anzunehmender Kindeswohlgefährdung waren auch Spezialeinheiten der Polizei zum Einsatzort in den Ortsteil der Gemeinde Milower Land angerückt. Unterstützt wurden sie von Polizisten aus Berlin. Die genauen Hintergründe des Vorfalls sind unklar. Auch Details zur bewaffneten Person wollte ein Sprecher der Polizei zunächst nicht mitteilen.
Die Hauptstraße des kleinen Ortes und das Wohngebiet, in dem sich das Gebäude befindet, ist weiträumig abgesperrt. Anwohner wurden angehalten, ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Bewohner, die von außen kommend in das Gebiet wollten, wurden abgewiesen und gebeten, sich andere Unterkünfte oder Aufenthaltsorte zu suchen, da die Polizei "Handlungsspielraum" brauche.
Die Gemeinde Milower Land hat rund 4400 Einwohner, im Ortsteil Vieritz leben rund 300. Der Ort befindet sich an der westlichen Brandenburger Grenze zu Sachsen-Anhalt.
Quelle: ntv.de, als/dpa