Kurz vor Abflug in die Heimat Polizei nimmt Raketen-Influencer am Berliner Flughafen fest
04.01.2025, 19:44 Uhr Artikel anhören
Ein Influencer schießt an Silvester eine Rakete in ein Wohnhaus in Berlin-Neukölln. Die Empörung lässt nicht lange auf sich warten. Die Polizei beginnt zu ermitteln - und nimmt den Mann kurz vor Abflug in seine Heimat am Flughafen BER fest.
Der Influencer, der in der Silvesternacht eine Feuerwerksrakete in eine Wohnung in Berlin-Neukölln geschossen hat, ist am Flughafen BER an seiner Ausreise gehindert worden. Der "wegen schwerer Brandstiftung in der Silvesternacht" Verdächtige sei nach Fahndungsmaßnahmen des Landeskriminalamtes von der Bundespolizei beim Ausreiseversuch an dem Flughafen in Schönefeld festgenommen worden, teilte die Berliner Polizei bei X mit.
Ein Video auf seinem Instagram-Account zeigt, wie der Mann aus der Hand eine Feuerwerksrakete zündet und auf ein Mehrfamilienhaus richtet. Dann zeigt die Aufnahme, wie die Rakete durch ein Fenster fliegt und im Inneren explodiert. Auf dem Instagram-Account ist das Video inzwischen nicht mehr zu sehen.
Younes ist eigenen Angaben zufolge 24 Jahre alt und stammt aus dem Westjordanland. Er hat zwei Pässe, einen jordanischen und einen palästinensischen. Auf Instagram veröffentlicht er Beiträge für 313.000 Follower, vorwiegend auf Arabisch.
Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde niemand bei der Aktion verletzt. Die Mieter der Wohnung in Neukölln seien zu Hause gewesen und hätten das Feuer schnell löschen können. Nach seinen Angaben entstand geringer Sachschaden
Auf Instagram hatte Younes zuletzt angekündigt, zurück in seine Heimat reisen zu wollen. Nach "Tagesspiegel"-Informationen wollte er heute mit einer Maschine der Fluggesellschaft Royal Jordanien um 17.55 Uhr einen Flieger in die jordanische Hauptstadt Amman nehmen. Daraufhin habe die Berliner Polizei die Bundespolizei am Flughafen informiert, sagte Polizeisprecher Florian Nath der Zeitung.
Dort hätten die Beamten den Influencer schließlich beim Ausreiseversuch festgesetzt. Younes befände sich jetzt in Gewahrsam, damit seine Personalien festgestellt und er vernommen werden könne. Über das weitere Vorgehen und über den Antrag eines Haftbefehls etwa wegen Fluchtgefahr entscheide nun die Staatsanwaltschaft, sagte Nath dem "Tagesspiegel". Auf Brandstiftung steht ein Strafmaß von mindestens einem Jahr.
Quelle: ntv.de, jki