Razzia in Berlin Polizei nimmt mutmaßliche RAF-Komplizin ins Visier
14.05.2025, 16:47 Uhr Artikel anhören
Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg sind weiter auf freiem Fuß.
(Foto: picture alliance/dpa)
Am Vormittag schlägt die Polizei zu: Mit vier Durchsuchungen in Berlin nehmen Ermittler eine mutmaßliche Komplizin der RAF ins Visier. Mehrere Datenträger werden beschlagnahmt. Geben sie Hinweise auf den Verbleib von Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg? Die beiden Ex-Terroristen sind weiter auf der Flucht.
Bei der Fahndung nach den Ex-RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg haben Einsatzkräfte vier Gebäude in Berlin durchsucht. Die Beamten nahmen unter anderem die Räume einer mutmaßlichen Mittäterin unter die Lupe, wie die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen mitteilten. Sie ermitteln gegen die 38-Jährige wegen Beihilfe zum schweren Raub. Ein Haftbefehl gegen die Frau liegt aber nicht vor.
Die Einsatzkräfte durchsuchten nach eigenen Angaben vormittags Gebäude in den Berliner Stadtteilen Charlottenburg-Wilmersdorf, Schöneberg, Reinickendorf und Westend. Ein Einsatz richtete sich gegen eine unverdächtige Frau, wie die Behörden weiter mitteilten. Die Beamten beschlagnahmten mehrere Mobiltelefone, Laptops und weitere Datenträger, die jetzt ausgewertet werden. Von den beiden Ex-RAF-Terroristen fehlt weiter jede Spur.
Die RAF war über Jahrzehnte der Inbegriff von Terror und Mord in Deutschland. Ihr werden mehr als 30 Morde zugerechnet. 1998 erklärte die Gruppe sich für aufgelöst. In der aktiven Terror-Zeit der sogenannten dritten Generation wurden im Jahr 1989 der damalige Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen und zwei Jahre später Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder ermordet.
Gegen Staub und Garweg bestehen Haftbefehle wegen des Verdachts der Beteiligung an Terroranschlägen. Sie werden auch wegen mehrerer Raubüberfälle und wegen versuchten Mordes gesucht. Zwischen 1999 und 2016, nach der Auflösung der RAF, sollen sie Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfallen haben.
Ihre mutmaßliche Komplizin Daniela Klette wurde vor etwas mehr als einem Jahr nach Jahrzehnten auf der Flucht in Berlin von Zielfahndern gefasst, wo sie in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Kreuzberg unerkannt gelebt hatte. Sie steht inzwischen wegen der Raubüberfälle vor Gericht.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa