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Proteste in Grünheide Polizei rechnet mit heißem Wochenende bei Tesla

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Der Protest in Grünheide richtet sich den Aktivisten zufolge keineswegs nur gegen Tesla. "Der Kampf gegen diese Autofabrik ist ein Kampf gegen jede Autofabrik", teilte die  Gruppe Disrupt mit.

Der Protest in Grünheide richtet sich den Aktivisten zufolge keineswegs nur gegen Tesla. "Der Kampf gegen diese Autofabrik ist ein Kampf gegen jede Autofabrik", teilte die Gruppe Disrupt mit.

(Foto: picture alliance/dpa/tnn)

Mit einem Großaufgebot verhindert die Polizei, dass Demonstranten auf das Tesla-Werksgelände in Brandenburg gelangen. Neuwagen, die auf einem Flugplatz in der Nähe abgestellt sind, kann sie dagegen nicht schützen. Die Polizei rechnet damit, dass die Auseinandersetzung noch nicht beendet ist.

Nach teils heftigen Auseinandersetzungen am Tesla-Werksgelände in Grünheide bei Berlin stellt sich die Polizei für diesen Samstag auf weitere Proteste ein. Man werde die Aktionen vom Freitag in der Einsatzplanung berücksichtigen, sagte ein Sprecher. Die Aktivisten hielten sich mit Blick auf geplante Aktionen am Wochenende bedeckt. Zunächst ist gegen Mittag ein Protestzug vom Bahnhof Fangschleuse bis zum Tesla-Werk geplant. Mit weiteren Aktionen der Demonstranten rund um das Tesla-Werk ist zu rechnen.

Am Freitag war es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Protestteilnehmern und Beamten gekommen. Die Polizisten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Mehrere Teilnehmer der Proteste sowie 21 Einsatzkräfte wurden laut Polizei verletzt. Bis 19 Uhr seien 16 Personen in Gewahrsam genommen worden, hieß es.

Sprecher verschiedener beteiligter Protestgruppen kritisierten ein "unverhältnismäßig rabiates" Vorgehen der Polizei. Diese war mit einem Großaufgebot im Einsatz, darunter Hundertschaften aus mehreren Bundesländern. Auch Wasserwerfer und ein Räumpanzer standen bereit, kamen zunächst aber nicht zum Einsatz.

Aktivisten wollten Werksgelände stürmen

Während eines Demonstrationszugs versuchten mehrere Aktivisten, auf das Tesla-Werksgelände vorzudringen. Sie überwanden einen Wildzaun im Wald am Rande der Teslafabrik von US-Unternehmer Elon Musk. Die Polizei verhinderte, dass sie auch auf das Werksgelände gelangten. Auf einem Flugplatz in Neuhardenberg allerdings schafften es Demonstranten auf das Gelände, zündeten Pyrotechnik und beschädigten Tesla-Fahrzeuge mit Farbe. Die Polizei hatte einem Sprecher zufolge versucht, auch dieses Areal zu schützen. Die schiere Größe des Flugplatzes habe das aber erschwert.

Ausgangspunkt der Proteste war das in der Nähe des Autowerks in Grünheide errichtete Protestcamp. Dort harren Aktivisten seit Ende Februar auch in Baumhäusern aus, um gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Geländes und die Rodung von Wald zu protestieren. Die Polizei will erreichen, dass die Baumhäuser abgebaut werden. Dazu läuft ein Rechtsstreit.

Seit Mittwoch haben die Tesla-Gegner zu Aktionstagen gegen den Autobauer aufgerufen. "Der Kampf gegen diese Autofabrik ist ein Kampf gegen jede Autofabrik", teilte die beteiligte Gruppe Disrupt am Freitag mit. "Damit die Erde langfristig unser Zuhause bleibt, sollten wir mutig genug sein, dieses Werk kreativ neu zu gestalten. Ob wir hier Busse, Krankenwagen oder Lastenräder bauen, müssen wir gemeinsam entscheiden."

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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