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Drei Personen festgenommen Polizei und SEK stürmen Berliner Clan-Villa

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Die beiden Männer sollen am 22. Dezember 2022 in einem Baumarkt in Neukölln die Akkus gestohlen haben.

Die beiden Männer sollen am 22. Dezember 2022 in einem Baumarkt in Neukölln die Akkus gestohlen haben.

(Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolb)

Mehr als 100 Polizistinnen und Polizisten sowie ein Spezialeinsatzkommando rücken am Morgen bei einer bekannten arabischstämmigen Familie in Berlin-Neukölln an. Bei dem Einsatz sollen drei Personen festgenommen worden sein. Der Verdacht: räuberischer Diebstahl in einem Baumarkt.

Eine Villa von Mitgliedern eines bekannten arabischstämmigen Clans in Berlin-Neukölln ist erneut von der Polizei durchsucht worden. Nach "Bild"-Informationen soll es sich um die Familie Remmo handeln. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Berlin ging es dabei um den Verdacht eines räuberischen Diebstahls, den zwei 19 und 23 Jahre alte Familienmitglieder begangen haben sollen. Laut Durchsuchungsbeschluss sei es um sechs Werkzeug-Akkus gegangen.

Bei dem Einsatz wurden beide Verdächtigen vorläufig festgenommen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Nach Feststellung ihrer Identität seien sie aber wieder auf freien Fuß gekommen. Die "Bild" berichtet darüber hinaus sei außerdem eine Frau in Handschellen abgeführt worden. Bei der Frau soll es sich laut dem Bericht um eine Tochter von Clan-Oberhaupt Issa Remmo handeln. Sie soll nicht direkt beschuldigt sein, aber während des Einsatzes Widerstand geleistet haben.

Die beiden Männer sollen am 22. Dezember 2022 in einem Baumarkt in Neukölln die Akkus gestohlen haben. Einen Ladendetektiv, der sie am Verlassen des Geschäfts hindern wollte, sollen sie mit Reizgas besprüht haben. Zwei Akkus seien bei der Durchsuchung gefunden worden, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. "Ob diese aus der Beute stammen, muss aber noch geprüft werden."

Verwandte stehen derzeit in Dresden vor Gericht

Zuständig für die Ermittlungen ist nach Angaben des Sprechers die Intensivtäterabteilung der Staatsanwaltschaft. Mehr als 100 Polizistinnen und Polizisten sowie ein Spezialeinsatzkommando (SEK) waren am Morgen bei den Verdächtigen angerückt.

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Erst im vergangenen Dezember hatte es einen Polizeieinsatz in der Villa gegeben - wegen eines Tigers. Auslöser dafür waren Fotos in sozialen Medien, auf denen das Tier in der Villa zu sehen gewesen war. Das Ordnungsamt des Bezirk Neukölln schaltete sich wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz ein. Verwandte der Villen-Bewohner stehen derzeit in Dresden vor Gericht - wegen des Juwelendiebstahls aus dem Historischen Grünen Gewölbe im November 2019.

Um die Villa selbst gibt es seit langem Streit. Das Gebäude und das Grundstück gehören zu 77 Immobilien, die die Berliner Staatsanwaltschaft 2018 beschlagnahmt hatte. Diese wurden nach Überzeugung der Behörde nicht mit legalem Geld gekauft. Im Fall der Villa ist inzwischen rechtskräftig entschieden, dass das Land Berlin Eigentümer ist. Der Bezirk Neukölln hatte der Familie gekündigt und 2021 eine Frist zum Auszug gesetzt. Da der Clan die Villa nicht räumte, zog der Bezirk vor Gericht.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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