In Thüringen sollen zwei Polizeibeamte eine Frau vergewaltigt haben. Das Opfer soll eine Migrantin sein. Die Männer schweigen zu den Vorwürfen.

Zwei Thüringer Polizisten stehen in Verdacht, im Dienst eine Frau vergewaltigt zu haben. Deswegen hat das Amtsgericht Erfurt gegen die Beamten Haftbefehl erlassen. Die Frau war zum Zeitpunkt der Tat in Polizeigewahrsam, wie die Staatsanwaltschaft Erfurt mitteilte. Den Polizisten wird sexueller Missbrauch sowie Vergewaltigung in besonders schwerem Fall vorgeworfen. Sie hätten sich beim Haftrichter nicht zu den Vorwürfen geäußert, hieß es.

Zu dem Übergriff soll es am vergangenen Samstag gekommen sein, als die Beamten ihren Dienst ausübten. Weitere Einzelheiten wollte die Staatsanwaltschaft nicht bekanntgeben und verwies auf die laufenden Ermittlungen sowie den Schutz der Beteiligten. Im Fall einer Verurteilung drohen den Männern den Angaben zufolge Haftstrafen zwischen 3 und 15 Jahren.

Berichten zufolge ist es zu dem Übergriff in der Wohnung der Frau gekommen. Bei dem mutmaßlichen Opfer soll es sich demnach um eine Migrantin handeln, die sich illegal und mit mehreren Identitäten in Deutschland aufgehalten haben soll.

Thüringens Innenminister Georg Maier zeigte sich bestürzt. "An unsere Polizeibeamten stellen wir besonders hohe ethische Ansprüche", erklärte er. Ziel sei es, "jetzt schnell und rückhaltlos den Sachverhalt aufzuklären". Wenn sich der Vorwurf bestätigen sollte, würde das auch "erhebliche dienstrechtliche Konsequenzen" nach sich ziehen.