Hilfe für SibirienPutin verspricht: Alles wird gut

Russische Einsatzkräfte dämmen die schweren Wald- und Steppenbrände in Sibirien nur ganz allmählich ein. Noch brennt eine Fläche von der Größe Rügens. Präsident Putin verspricht den Betroffenen schnelle Hilfe. Der russische Staat zahle alles.
Nach den verheerenden Wald- und Steppenbränden in Sibirien hat Kremlchef Wladimir Putin den Betroffenen bei einer Runde mit Tee und Keksen Hilfe zugesichert. Bis 1. September sollen Tausende zerstörte Häuser auf Staatskosten ersetzt werden, sagte er der Agentur Interfax zufolge in Abakan. "Alles wird gut! Machen Sie sich keine Sorgen", betonte Putin bei dem im Staatsfernsehen gezeigten Treffen mit Geschädigten.
Der 62-Jährige flog nach Kremlangaben in die russische Teilrepublik Chakassien, um sich ein Bild von der Lage im Katastrophengebiet zu machen. Bei den schwersten Bränden seit Jahren kamen mehr als 30 Menschen ums Leben. Hunderte erlitten Rauchvergiftungen oder Verbrennungen, Tausende wurden obdachlos.
Unmittelbar nach Putins Besuch hatten die Behörden in der Region rund 4000 Kilometer östlich von Moskau mehrere Feuerwehrmänner festgenommen. Sie sollen gegen Brandschutzauflagen verstoßen haben. Details wurden nicht mitgeteilt.
Schwere Brände mit großer Zerstörungskraft sind in Russland im Frühjahr keine Seltenheit. Häufig entstehen die Feuer durch menschliches Verschulden, etwa wenn Landwirte Steppengras abbrennen, um ihre Äcker für die Aussaat vorzubereiten. Insgesamt registrierten die sibirischen Behörden seit Anfang des Jahres fast 1000 Brandherde auf einer Gesamtfläche von mehr als 3300 Quadratkilometern, also auf einem Gebiet, das größer ist als das Saarland. Derzeit lodern die Feuer noch auf einer Fläche von der Größe Rügens.