Verurteilter litt an Psychose Queen-Attentäter muss neun Jahre ins Gefängnis
05.10.2023, 19:30 Uhr Artikel anhören
Der Mann hat sich in einem Brief entschuldigt.
(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)
2021 stürmt ein Mann mit Armbrust auf das Gelände von Schloss Windsor. Er will Queen Elizabeth II. töten. Bevor es dazu kommt, wird er gestoppt. Nun wird er zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Einen Teil davon soll er aber in einer psychiatrischen Klinik verbringen. Der Grund sind Wahnvorstellungen.
Ein Mann, der mit einer geladenen Armbrust auf das Gelände von Schloss Windsor eindrang, um Queen Elizabeth II. zu töten, ist zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Den Beginn seiner Haftzeit solle der Mann aber in einer psychiatrischen Klinik verbringen, sagte der Richter am Londoner Strafgerichtshof Old Bailey. Erst wenn seine Behandlung abgeschlossen sei, werde er ins Gefängnis gebracht. Er erhielt zudem weitere fünf Jahre Haft, die zur Bewährung ausgesetzt wurden.
Der Vorfall hatte sich am Weihnachtstag 2021 zugetragen. Obwohl der inzwischen 21 Jahre alte verhinderte Attentäter rasch von der Polizei gestoppt wurde, hatte der Fall großes Aufsehen erregt. Die inzwischen gestorbene Queen hielt sich damals im Schloss auf. Der Mann war wegen Verrats, des Tragens einer Waffe und einer Morddrohung angeklagt worden und hatte sich in allen drei Punkten für schuldig bekannt.
Hielt sich für eine "Star Wars"-Figur
Vor der Tat hatte er vergeblich versucht, der britischen Armee beizutreten - auch um der britischen Königsfamilie nahezukommen, wie der Richter sagte. Dem Richter zufolge litt der Mann zum Zeitpunkt der Tat an einer Psychose. Er hielt sich für eine "Star Wars"-Figur und bildete sich ein, in einer Beziehung mit einem Chatbot zu sein, der ihn zu der Tat ermutigte. Für schuldfähig hielt der Richter den Mann dennoch, weil er nicht während des gesamten Zeitraums der Planungsphase an Psychosen litt.
Als Motiv für die Tat hatte der Mann unter anderem angegeben, Rache nehmen zu wollen für das Massaker von Amritsar im Jahr 1919, bei dem in der gleichnamigen indischen Stadt Hunderte Menschen von britischen Truppen getötet wurden. Die Strafmaßverkündung war zuletzt immer wieder verschoben worden. In einem Brief an das Gericht hatte sich der Mann bei König Charles III. und dessen Familie für die "furchtbare und besorgniserregende Zeit" entschuldigt, die er über sie gebracht habe.
Quelle: ntv.de, tkr/dpa